Preisüberwacher kommt von Microsoft

Der Bundesrat hat den neuen Preisüberwacher gewählt. Es handelt sich bei der Wahl um das Geschäftsleitungsmitglied und «Lead Corporate Affairs and Citizenship» von Microsoft Schweiz, Dr. Stefan Meierhans. Stefan Meierhans war im Rahmen der Urheberrechtsrevision auch für Audiovision Schweiz am lobbieren und fordert dort strikter Schutz von DRM. Stefan Meierhans ist auch CVP Mitglied (Webseite, CVP Seite). Meierhans tritt seine Stelle am 1. Oktober 2008 an und löst dabei Rudolf Strahm ab.

Der Entscheid wird in mehreren Blogs sehr kritisch kommentiert:

Update: Auch der Konsumentenschutz äussert sich nun kritisch zur Wahl.

webkunst mit google&Co




Marc Lee stellte vor einem Jahr am Tweakfest in Zürich ein Kunstprojekt vor, dass richtig rockt! Er bestrahlte mit 3 Beamern eine komplette Wand mit einer webbasierten, interaktiven Kunstsoftware. Man gibt einen Begriff ein und sucht das Web ab. Die Resultate werden anschliessend als dynamischer Collagen Mix abgespielt Diesen Mix kann man auch noch mit diversen Faktoren beinflussen und gleich direkt beeinflussen.

Jetzt gibt es dieses Kunstprojekt über oamos.com auch im web und kann direkt in die eigene Webseite embedded werden. Eine interessante Sache die durchaus rechtliche Fragen aufwirft und aufzeigt, weshalb insbesondere die Kunstfreiheit und auch in diesem Bereich freier Zugang von elementarer Bedeutung ist.


restorm meets CC

restorm COM Banner
Am gestrigen Anlass der Digitalen Allmend (TEAM_CC) im Cabarait Voltaire, stellte Theo Favetto zusammen mit der Band Pinode, das neu in restorm.com integrierte CC_Feature von restorm vor. Jeder Künstler, jede Band oder Interpret kann jetzt seine Songs unter Creative Commons Lizenzen publizieren.
Dieser Meilenstein wurde mit einem LiveAcousticSet von Pinode gebührend gefeiert, wobei der Song Bassex als erster restorm CC_Song in die Geschichte von restorm&CC ging.

Nur zwei Klicks sind nötig, und die Lizenz ist integriert:

Was ist überhaupt restorm.com?

restorm.com baut an der Infrastruktur für eine neue Musikindustrie. Die Plattform verbindet Musiker, Fans, Konzertveranstalter, Labels und Medien. Jungen, ambitionierten Musikern bieten wir eine Infrastruktur, um in der Musikwelt weiter zu kommen. Für etablierte Künstler wiederum ist restorm.com eine wirksame Promotions- und Verwertungsplattform.

Über uns: restorm ist eine unabhängige Plattform. Wer hier arbeitet liebt Musik in allen Ausprägungen, manchmal auch in unheimlichen… Wir fordern und fördern Musik aus eigenem Interesse, spielen teils selbst in einer Band.
Trotzdem sind auch für uns unromantische Faktoren wie Werbeerträge relevant. Wir folgen jedoch nur so weit dem Diktat der Zahlen, so lange sich dies mit restorm und damit unserer Philosophie deckt. Und diese will die Musikszene fördern, Bands und Fans näher zusammen bringen!

Fragen?
Kontakt

Samstag 17.Mai 15:00 Cabaret Voltaire, Zürich: Creative Commons – Hands On

Die Frühlingsveranstaltung 2008 von Creative Commons dreht sich um alles ‘Praktische’ und bietet die Möglichkeit, in einer lockeren und freundlichen Atmosphäre sich praktisch, intellektuell, rechtlich oder kritisch mit Fragen rund um Creative Commons und deren Anwendung ausseinanderzusetzen.

Musiksymposium 2008 – Musik zum Nulltarif

Am 23 und 24 Mai findet das Musikysymposium 2008 zum Thema Musik zum Nulltarif statt. Auch die Digitale Allmend ist auf einem Panel dabei:

Musik zum Nulltarif?”
Befürworter und Gegner des kostenlosen Musikkonsums diskutieren die Grundsatzfrage der kostenlosen Zurverfügungstellung von Musik. Es geht um den Respekt vor dem Werk künstlerischer Leistung und geistigen Eigentums als Grundlage für die Weiterexistenz und Prosperität der Kulturgesellschaft. Podiumsgespräch mit:

Wolfgang Orthmayr Sony BMG Music Ent.GmbH
Philippe Perreaux Jurist/Vorstand Digitale Allmend
Andreas Tschöppe Stiftung für Konsumentenschutz
Victor Waldburger TBA AG

Über das letztjährige Symposium gibt es einen längeren Bericht.

Mobygratis ist in der Schweiz nicht gratis

Wir haben über Mobygratis kürzlich berichtet. Moby stellt auf mobygratis Musik für Filmemacherinnen von Nicht-kommerziellen Filmen gratis zur Verfügung.

Wir wollten nun von der Schweizerischen Verwertungsgesellschaft SUISA wissen, ob man als Filmemacher oder Video-Podcaster die Musik gratis verwenden kann. Video-Podcasts wie sie beispielsweise von kulturtv.ch oder rebell.tv gemacht werden. Unsere Frage war, wie es dort mit den Kosten aussieht. Konkret, ob für diese Filmschaffenden Zusatzkosten von Seiten der SUISA entstehen.

Wir haben bei der SUISA (Poto Wegener) gefragt und sehr schnell folgende Antwort erhalten:

ich habe mir das Video auf youtube angeschaut. Dazu folgendes:

  • Moby unterscheidet zwischen “non commercial use” und “commercial use” seiner Musik. Mit diesem Hinweis spricht er eines der Hauptprobleme beim Vergleich zwischen dem Copyright der USA und dem Urheberrecht in Europa an: In den USA wird zwischen kommerziellen und nicht-kommerziellen Nutzungen unterschieden, bei uns zwischen der privaten und der öffentlichen Nutzung. Diese beiden Systeme sind nicht kompatibel; eine öffentliche Nutzung kann nicht-kommerziell sein, eine private kommerziell. Mobys Ansatz für eine Verwertung ist demnach in Europa nicht umsetzbar
  • .

  • Hinzu kommt folgendes: Moby hat seine Rechte der BMI und der MCPS zur Verwertung eingeräumt. Uns sind seitens dieser Gesellschaften keine Eingrenzungen der Rechtswahrnehmung bekannt. Würde also ein Filmschaffender in der Schweiz einen der Moby-Tracks ausserhalb der Privatsphäre nutzen, würden wir ganz normal einkassieren. Verwendet dieselbe Person die Musik allerdings nur innerhalb der Privatsphäre, entstehen keine Kosten. Dies gilt nicht nur für die herkömmliche Filmutzung sondern auch für Video-podcasts.
  • Auch wenn die Antwort leider negativ ist, so möchten wir uns übrigens auch einmal Bedanken für die vielen und prompten Antworten die wir jeweils von der SUISA erhalten.

    UEFA hat kein Recht auf Geld für Public Viewing

    Die Eidgenössische Schiedskomission hat einen wichtigen Entscheid zum Thema Public Viewing und Verwertungsrechte gefällt. Die UEFA wollte ursprünglich auch Geld für das Zeigen ihrer Euro 2008 (TM) auf Grossleinwänden. Dabei verbietet sie den Lizenznehmer auch gleich andere Sponsoren zu haben. Die Eidgenössische Schiedskommission kommt nun zum Entscheid, dass nur konzessionierte Verwertungsgesellschaften einen Tarif geltend machen können. Die UEFA hingegen nicht. Ein guter Entscheid in Anbetracht des forschen Vorgehen der UEFA in Sachen Rechte rund um die Euro 2008 ™.

    So berichtet der Tagesanzeiger noch über ein anderes skurill anmutendes Vorgehen in den offiziellen Fanzonen:

    Drei Basler Restaurants an bester Lage wollen während der EM nicht die Getränke der Uefa-Sponsoren ausschenken. Deshalb werden sie eingezäunt.

    Wer die Euro 2008 ™ auf einer Grossleinwand zeigen will, muss nun bei der SUISA eine Gebühr entrichten.
    Die SUISA FAQ kann nun wohl auch noch den Text korrigieren und den Hinweis zur UEFA rausnehmen. Grundsätzlich würde mich interessieren, was genau mit der Gebühr geschieht und was man genau damit bezahlt.

    Nollywood – Videofilme – nachgefragt

    Kultpavillon war an unserer Veranstaltung dabei und präsentiert das erste Video zu “Die Piraten von Nollywood”. Daniel Künzler erzählt dabei ausführlich über Nollywood. Er geht auch generell auf das Thema des afrikanischen Film, Ansprüche des afrikanischen Publikums an den Film , ein unterschiedliches Verständnis von Kreativität etc. ein.


    Link: sevenload.com

    Reminder: Di 18.3.08 20:00: Veranstaltung: The Pirates of Nollywood

    Bei uns weitgehend unbekannt hat sich die Nigerianische Filmindustrie (Nollywood) in den letzten Jahren rasant entwickelt und zumindest was die Zahl der produzierten Filme betrifft (mehr als 1000/Jahr), Hollywood und Bollywood bereits überholt. Und das in einem Land, praktisch ohne Kinos und so gut wie keinem Urheberrechtsschutz. Aber anstatt die Piraten und
    Strassenhändler zu bekämpfen, werden sie von den Produzenten als Teil des Filmgeschäftes akzeptiert.

    Daniel Kuenzler, Soziologe und Afrikaexperte, stellt die Nigerianische Filmindustrie vor und erläutert wie diese mit den Herausforderungen der unkontrollierbaren Kopien umgeht. Mit Filmausschnitten und Diskussion.

    Ein Abend in Kooperation mit der Vertiefung Mediale Künste und der Digitalen Allmend.

    Datum: 18.03.2008
    Zeit: 20 Uhr
    Ort: Cabaret Voltaire, Zürich