(WOS) Buch Freie Kulturen in Deutsch unter CC Lizenz

Ein erster kleiner Hinweis aus der spannenden Konferenz “Wizards of OS” in Berlin.

“Anlässlich der diesjährigen Konferenz “Wizards of OS” (14.-16. September in Berlin) stellt Open Source Press das Buch “Freie Kultur — Wesen und Zukunft der Kreativität” von Lawrence Lessig unter einer freien Lizenz ins Internet. Es wird in Kürze über folgenden Link abrufbar sein. ”

Das Buch gibt es schon seit einiger Zeit auf Englisch.

Tages Anzeiger – Diskussion Urheberrechtsrevision und Interview Lessig

Der Tages Anzeiger hat mehrere Artikel zum Thema Urheberrecht in den letzten Wochen veröffentlicht.

Zu letzterem Interview gab es auch mehrere Leserbriefe. Unteranderem von Suisseculture und vom Direktor des Cabarat Voltaire.

Es ist absurd zu meinen, dass Künstler aus ihrem Kämmerlein heraus ein Unikat, ein Original kreieren. Wer schützt eigentlich die Inspirationsquellen der Kulturschaffenden? Autorenrechte, Copyrights und Markenschutz sind die grössten Fesseln einer kreativen, innovativen und progressiven Entwicklung unserer Gesellschaft, einer Gesellschaft, die endlich offen zur Schau trägt, dass alles Erschaffen ein einziges wildes Zitieren, Remixen, Kopieren, Sampeln, Aufkochen, Ergänzen, Erweitern, Neuformen und Umschreiben ist.

PHILIPP MEIER, ZÜRICH
Direktor Cabaret Voltaire

Update: Das Tagi Dossier online

14.9 – 16.9 – Wizards of OS (Berlin)

Mit bislang drei Konferenzen hat sich die Wizards of OS (WOS) international als Ort etabliert, an dem spartenübergreifend über die Grundlagen des kulturellen Schaffens im Digitalzeitalter debattiert wird. Die vierte Konferenz will vom 14. bis 16. September 2006 Bilanz ziehen und nach Ökonomie und Recht des freien Wissens, nach seinen Auswirkungen auf Autorschaft und Arbeit und nach den Werkzeugen für seine Herstellung und Verbreitung fragen. Die WOS4 richtet sich an alle, die freies Wissen interessiert, die freies Wissen produzieren, verbreiten und nutzen. Schwerpunkte der WOS4 sind Netlabels und Brasilien, das international eine Vorreiterrolle bei der Verwirklichung der freiheitlichen Potentiale der digitalen Kultur einnimmt.

Die Wizards of OS hat auch ihr eigenes Blog. Die Veranstaltung empfiehlt sich sehr für alle am Thema interessierte.

Strategiewechsel bei Universal Music

Universal will noch dieses Jahr den gesamten Musikkatalog auf einer Online-Plattform anbieten, die ausschliesslich durch Werbung finanziert werden soll. Der Dienst soll vorerst nur in den USA und Kanada verfügbar sein. Die Songs werden wohl durch das DRM-System von Microsoft geschützt, womit sie auf einem iPod nicht laufen werden.

Nachdem die Musikindustrie lange vergeblich versucht hat, durch kriminalisierung von meist jugentlichen Konsumenten das Tauschen von Musik über P2P-Tauschbörsen zu Verhindern, wird nun anscheinend mit neuen Geschäftsmodellen versucht, die jungen Hörer zurück zu gewinnen. Diese Zielgruppe sei besonders interessant für die Werbebranche und habe zudem genug Zeit um sich Werbefilme anzusehen.

Quellen:
NZZ Online
golem.de
SF Tagesschau

Video- und Tonaufzeichnungen der Veranstaltung “The Grey Commons” online

Das Referat von Rasmus Fleischer, dem Aktivist des “Bureau of Piracy” in Schweden, steht auf der Download-Seite in verschiedenen Formaten zur Verfügung. Die Veranstaltung fand am 28.6 in der Roten Fabrik statt und hatte folgenden Inhalt:

Ein Blick zu Projekten in Skandinavien: “Piratbyran” (Bureau of Piracy) und “Piratgruppen” fördern die informationelle Piraterie und fokussieren sich auf Fragestellungen zu geistigen Monopolrechten und File Sharing. Die beiden sind Schwesterorganisationen von “The Pirate Bay”, dem weltweit grössten Bittorrent-Tracker. Dieser ist ein Herzstück von modernem Filesharing. Auf rechtlicher Ebene ist die “Piratpartiet” (The Pirate Party) aktiv – diese möchte das Urheberrecht fundamental ändern, das Patentsystem abschaffen und die Privatsphäre der Bürger stärken. Mit diesem Programm wird der Einstieg in das schwedische Parlament angestrebt.

Im Rahmen der Veranstaltung werden die Aktivisten zu Wort kommen und erklären weshalb eine graue Zone der Kopierbarkeit zentral für Kreativität ist. Sie werden dabei durch Rasmus Fleischer (Schweden) vertreten. Er wird sein Referat auf Englisch halten.

Der Veranstaltungshinweis enthält auch Links mit Hintergrundinformationen, zu Presseartikeln und Interviews mit Rasmus Fleischer.

WOZ: Was du darfst, sagen wir.

Die WOZ hat in ihrer Ausgabe vom 24.8.06 einen längeren Beitrag und ein Interview mit der Stiftung für Konsumentenschutz über die anstehende Urheberrechtsrevision.

Der Artikel macht auf den Versuch der zunehmenden Kontrolle der Nutzungsmöglichkeiten über DRM aufmerksam. Im Interview wird dann die Position der Stiftung für Konsumentschutz zum aktuellen Entwurf vorgestellt. Gemäss der Stiftung verschiebt sich mit der Urheberrechtsrevision die vorgesehene Balance im Urheberrecht zu ungunsten der Konsumenten. Die Stiftung Konsumentenschutz fordert deshalb die Streichung des vorgesehenen Artikels des Verbots des Einführen, Anbieten und Veräussern von Umgehungshilfen, damit der Durchschnittskonsument auch weiterhin Kopien zum Eigengebrauch erstellen kann. Auch erachten sie die Beobachtungsstelle im aktuellen Vorschlag als ungeeignet.

Rechtskomission Ständerat tritt auf URG Revision ein

In einer Medienmitteilung vom 24.8.06 gibt die Kommission für Rechtsfragen des Ständerats bekannt, dass sie auf die Vorlage zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes eintreten:

Im Weiteren hat die Kommission einstimmig beschlossen, auf eine Vorlage zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes und zur Genehmigung von zwei Abkommen der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WCT und WPPT) ( 06.031 s Urheberrecht. Übereinkommen ) einzutreten. Ziel dieser Vorlage ist es, das Urheberrecht und die verwandten Schutzrechte an die digitalen Technologien anzupassen und die Standards der beiden Abkommen ins Landesrecht zu übertragen. Die Kommission hat beschlossen, Anhörungen durchzuführen, bevor sie die Detailberatung aufnimmt.

Die Debatte rund um den Schutz technischer Massnahmen in der Schweiz wird indemfall in den nächsten Monaten aktuell. Nach den Anhörungen wird die Vorlage wohl in den Ständerat kommen und von dort in den Nationalrat.

Mi 3.5.06 – Wissen: freier Zugang für alle?

Jahrelang waren Urheberrechte und Patente nur für einen kleinen Kreis von SpezialistInnen von Interesse. Dies hat sich in den letzten Jahren radikal geändert, und eine weltweite Bewegung ist entstanden, die neue Formen des Umgangs mit digitaler Information fördert und entwickelt.

Mit dem Abkommen über Zugang zu Wissen (Access to Knowledge (A2K) Treaty), welches im Rahmen der von verschiedenen Entwicklungsländern initiierten “Entwicklungs-Agenda” der WIPO erarbeitet wird, soll nun auf internationaler Ebene ein fairer und auch für Entwicklungsländer sinnvoller Umgang mit Informationsgütern etabliert werden. Davon betroffen sind beispielsweise Software, Bildung und Medikamente.

In dieser Veranstaltung wollen wir diese Bewegungen einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen, dabei grundsätzliche Fragen zur Informationsordnung stellen und die Position und Möglichkeiten der Schweiz untersuchen.

Gastreferent: Dr. Volker Grassmuck, Humbold Universitat Berlin, Wizards of OS Konferenzen, Autor: Freie Software. Berlin 2001
Weitere Referenten: Beat Estermann, Digitale Allmend

Sowie eingeladene Gäste, wie Guillaume Cheneviere (CMTRV) und andere.

Zeit: 20:00 Ort: Clubraum, Rote Fabrik, Seestrasse 395, Zürich Eintritt:
15.- / 10.- Weitere Infos: http://www.allmend.ch/ (In Kürze)

Organisiert wird die Veranstaltung vom Verein Digitale Allmend und der Roten Fabrik in Zusammenarbeit mit comunica-ch.