17.5.2008 – creative commons hands on

Frühlingsveranstaltung im Cabaret Voltaire, Zürich – 17.5. ab 15.00 bis 23.00

Eine operative Veranstaltung der Digitalen Allmend featuring: kultpavillon / restorm.com / Markus Beckedahl / dock48 und creativecommons.ch

Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit in einer lockeren und freundlichen Atmosphäre sich praktisch, intellektuell, rechtlich oder kritisch mit Fragen rund um Creative Commons und dessen Anwendung auseinanderzusetzen. Creative Commons setzt sich mit modulartigen Lizenzen für eine künstlerfreundliche Anwendung des Urheberrechts ein. KünstlerInnen können einfach bestimmen, unter welchen rechtlichen Bedingungen sie ihre Werke veröffentlichen und weiter verwendbar machen wollen.

KünstlerInnen und Aktivisten für Creative Commons berichten über ihre Erfahrungen mit der Nutzung von Creative Commons Lizenzen.

Die Veranstaltung richtet sich an ein breites Publikum, ob Fachexperte, Jurist, Blogger oder NutzerIn, für alle ist etwas dabei.

Cabaret Voltaire
Spiegelgasse 1
Zürich
http://map.search.ch/8001-zuerich/spiegelgasse-1

Wechsel bei Creative Commons Schweiz

Wechsel bei Creative Commons Schweiz

Creative Commons setzt sich für eine künstlerfreundliche Anwendung des Urheberrechts ein: Mit modulartigen Lizenzen unter dem Motto “some rights reserved” – zwischen strengem Copyright (all rights reserved) und public domain (no rights reserved) – können KünstlerInnen bestimmen, unter welchen rechtlichen Bedingungen sie ihre Werke veröffentlichen und weiter verwendbar machen wollen. Creative Commons Schweiz passt die ursprünglich für das amerikanische Recht formulierten CC-Lizenzen an das Schweizer Recht an und unterstützt Schweizer KünstlerInnen beim Einsatz von CC-Lizenzen.

Der Verein Openlaw – Plattform für Recht und freie Software hat seit mehreren Jahren den Legal Lead für Creative Commons Schweiz getragen. Die Aufgaben bestanden u.a. darin, Creative Commons für die Schweiz zu adaptieren, und als Anlaufstelle für Anfragen zur Verfügung zu stehen.

Creative Commons in der Schweiz wird nun neu von der Digitalen Allmend betreut (www.allmend.ch).

Gleichzeitig zieht sich Openlaw aus dem Legal Lead zurück.

Personell setzt sich die Leitung zusammen aus:

Martin Feuz (Community)
Philippe Perreaux (Rechtsauskunft)
Simon Schlauri (Weiterentwicklung CC-Lizenz)

Creative Commons Schweiz wird unterstützt durch Dr. Urs Gasser, Rechtsanwalt, Professor an der Universität St. Gallen.

Im Rahmen des weiteren Supportive Networks stehen auch die bisherigen Mitglieder Urs Gehrig, lic.iur (Bern) sowie Dr. Christian Laux, Rechtsanwalt LLM (Zürich) unterstützend zur Verfügung.

Jegliche Fragen im Zusammenhang mit Creative Commons in der Schweiz sind zu richten an Team_cc@allmend.ch.

Transition at Creative Commons Switzerland

Creative Commons promotes an artist-friendly approach to copyright. With modular licenses freely available under the motto “some rights reserved” – a balance between strict copyright (all rights reserved) and public domain (no rights reserved) – creators can select the legal conditions under which they publish their works und make them available for reuse. Creative Commons Switzerland has adapted the CC Licenses, originally formulated for the United States legal system, to Swiss law, and they support Swiss creators with the implementation of CC Licenses.

The organization Openlaw, platform for law and Free Software, has filled the role of Legal Lead for Creative Commons Switzerland for several years. The tasks entailed, among others, the adaptation of Creative Commons in Switzerland and providing a point-of-contact for inquiries about the licenses.

Creative Commons in Switzerland will now be coordinated by Digitale Allmend (www.allmend.ch), while Openlaw will be stepping down from its role at Legal Lead.

Personnel will be set along the following lines:

Martin Feuz (Community)
Philippe Perreaux (Legal Consultation)
Simon Schlauri (Development of the CC Licenses)

Creative Commons Switzerland will be supported through Dr. Urs Gasser, Attorney, Professor at the University of St. Gallen. Within the framework of an extended support network, previous CC CH members Urs Gehrig, lic.iur (Basel) and Dr. Christian Laux, Attorney LLM (Zürich) will be readily available.

Further questions in regards to Creative Commons in Switzerland may be directed to Team_cc@allmend.ch.

CC und Verwertungsgesellschaften

CC und Verwertungsgesellschaften PDF Print E-mail
Written by Philippe Perreaux
Tuesday, 01 April 2008 09:46
Langsam bewegen sich gewisse Kollektivverwertungsgesellschaften in Richtung modernem Rechtemanagement à la Creative Commons. Pressetext hat im Januar 2008 in einem interessanten Artikel darüber berichtet. Auszugsweise seien folgende Passagen zitiert, hervorgehoben und mit Anmerkungen kommentiert:

Erstes Musikalbum unter Creative-Commons-Lizenz erschienen

“Verwertungsgesellschaften wollen Rechte nicht aus der Hand geben”

Creative Commons: Künstler entscheiden selbst über die Nutzung ihrer Werke (Foto: pixelio.de)

Kopenhagen (pte/23.01.2008/12:22) – Gestern, Dienstag, ist das erste Musikalbum unter einer Creative-Commons-Lizenz erschienen, dessen kommerzielle Rechte von einer Verwertungsgesellschaft verwaltet werden. Hinter Creative Commons (CC) verbirgt sich ein gemeinnütziger Ansatz, mittels dem Künstler der Öffentlichkeit Nutzungsrechte an ihren Werken einräumen können. Bisher sahen sich Musiker vor die Wahl gestellt: Entweder man bot seine Werke unter einer CC-Lizenz an oder man trat einer Verwertungsgesellschaft bei, die dann die Rechte an der Musik exklusiv verwaltet.

“Hinter Creative Commons verbirgt sich ein Lizenzmodell, bei dem Künstler selbst entscheiden können, wie ihre Werke genutzt werden können”, erklärt Roland Alton-Scheidl …”Weltweit sind mittlerweile bereits mehr als 150 Mio. Werke unter der CC-Lizenz erschienen”, schildert Alton-Scheidl. Zu bedauern sei allerdings, dass der CC-Ansatz bei den Verwertungsgesellschaften immer noch auf Ablehnung stößt. “Viele dieser Gesellschaften sind in diesem Jahrtausend noch nicht angekommen“, beklagt der CC-Experte. Seit über zwei Jahren betreibe man nun schon Aufklärungsarbeit in diesem Bereich, aber ein Einlenken der Verwertungsgesellschaften sei – zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls – nicht in Sicht.

Ähnliche Ansätze scheiterten bislang aber vor allem am Widerstand der Verwertungsgesellschaften. So weigerte sich die GEMA in Deutschland bisher, CC-Lizenzen für die von ihnen verwaltete Musik zu vergeben. Auch wurde es abgelehnt, dass Künstler nur die Rechte an einem Teil ihrer Musik an eine Verwertungsgesellschaft abtreten.

Anmerkung: Das gleiche gilt für die Schweiz. Die SUISA verweigert ihren Mitgliedern die Veröffentlichung von neue Liedern unter CC ebenfalls. Begründet wird dies mit dem Verwaltungsaufwand.

Die dänische Verwertungsgesellschaft KODA sieht dies anders und versteht die aktuelle Album-Veröffentlichung als ersten notwendigen Schritt, um den sich wandelnden Bedürfnissen der Musiker entgegenzukommen. Das musikalische Werk der Künstlerin Tone ist das erste bekannte Beispiel, wo beide konkurrierende Positionen erfolgreich miteinander vereint werden konnten. Als Resultat der getroffenen Vereinbarung kann die Musikerin ihr Album sowohl regulär im Laden als auch über CC-Lizenz kostenlos im Netz anbieten. Zudem wird Tone von KODA an den Einnahmen aus der kommerziellen Zweitverwertung ihrer Musik beteiligt werden. Was die nicht kommerzielle Verbreitung ihrer Musik über das Internet betrifft, ist der Künstlerin zumindest im besten Fall kostenlose Werbung garantiert.

Anmerkung: Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis dies auch SUISA, GEMA etc. einsehen und umsetzen werden, denn deren Aufgabe oder besser gar Existenzlegitimation ist die Wahrnehmung der Rechte und Interessen der Werkschaffenden. Je mehr Werkschaffende Teile Ihrer Werke unter Creative Commons Lizenzen veröffentlichen wollen, können sich die Verwertungsgesellschaften diesem Bedürfniss nicht weiter verwehren.

Das Album

Tone - Small Arm of Sea

Treffen Digitale Allmend – 7. Januar 2008 – 19:00 (Update)

Die Digitale Allmend trifft sich zum monatlichen Treffen am Montag 7. Januar 2008 um 19:00. Wir bitten euch den Termin reservieren und zahlreich erscheinen. Hauptthema der Sitzung ist die Jahresplanung der Digitalen Allmend. Wir wollen im nächsten Jahr einige Aktionen starten. Insbesondere wollen wir das Thema Creative Commons verstärkt in die Öffentlichkeit bringen. Dazu benötigen wir jedoch die aktive Mithilfe von weiteren Personen.

Voraussichtlicher Treffpunkt ist wiederum das Restaurant Gloria, Josefstrasse 59, 8005 Zürich . Eingeladen sind alle die Interesse an der Digitalen Allmend haben und gerne uns unterstützen möchten.

Creative Commons bald auch für Wikipedia-Artikel

Jimmy Wales, Gründer der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia, hat verkündet, dass Wikipedia-Inhalte voraussichtlich bald unter eine Creative Commons Lizenz gestellt werden können. Der Vorschlag dazu kam von der Free Software Fondation (FSF) und Creative Commons.

Entscheidend für diesen Schritt war, dass die bisher für Wikipedia-Inhalte massgebliche GNU Free Documentation License (GFDL) der FSF so modifiziert wird, dass sie kompatibel wird mit der Lizenz Creative Commons Attribution-Share Alike (BY-SA). Diese CC-Lizenz erlaubt, dass ein Werk vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht und modifiziert werden darf, wenn dabei der Name des Autors/Rechteinhabers in der von ihm festgelegten Weise genannt wird. Ein daraus neu entstandenes Werk muss wieder unter derselben oder einer kompatiblen Lizenzbedingung weitergegeben werden. Creative Commons Lizenzen wurden bisher bereits beim Wikipedia Schwesterprojekt Wikimedia Commons für Multimedia-Inhalte bentutzt.

Die Änderung wird laut einer Mitteilung der Wikimedia Foundation demnächst in der Wikipedia-Gemeinde zur Diskussion und Abstimmung gestellt. Wenn der Vorschlag gut ankommt, werden Wikipedia-Autoren in Zukunft zwischen der GFDL und CC-BY-SA wählen können. Bisherige Inhalte können auch relizenziert werden.

Die Creative Commons Lizenzen, welche sich mittlerweile einem grossen Bekanntheitsgrad erfreuen, haben gegenüber der GFDL den Vorteil, dass sie weniger kompliziert und einfacher zu nutzen sind. In der Videoaufzeichnung zur Bekanntmachung der Entscheidung des Wikimedia-Vorstands erläutert Wales, dass die Wikipedia wahrscheinlich schon zu Beginn auf CC zurückgegriffen hätte, wenn es damals die Lizenzen schon gegeben hätte.

Für Creative Commons ist die bevorstehende Harmonisierung der beiden Lizenzen «an extremely important step toward a world in which the free content world is not fractured by license incompatibility and thus is stronger». Auch Lawrence Lessig, der Gründer von CC war hocherfreut über die Ankündigung.

Newsletter – Lesegruppe / Treff Digitale Allmend

Aus unserem neuesten Newsletter.

Di 27.11.2007 – 19:00 – Lesegruppe Wissensgesellschaft

Diesen Dienstag trifft sich zum ersten Mal die Digitalen Allmend Lesegruppe Wissensgesellschaft. Wir sehen uns einen ersten Text an und werden auch abmachen, wie es weitergehen soll.

Als Einstieg sprechen wir über den Einleitungstext eines neueren Sammelbandes (1). InteressentInnen können sich bei uns melden (info(at)allmend.ch).

Die Lesegruppe sieht sich also Dienstag 27. Nov 19:00 Uhr im Restaurant Gloria Josefstrasse 59, 8005 Zürich.

Auf der “nice to read” Liste für die Zukunft stehen Vorschläge wie “Uses of Creative Commons Licenses” oder ein zusammenfassender Überblick über Konzepte der Informationsgesellschaft (2).

Mehr dazu bei taktil.

(1) “Einleitung zur Diskussion über die Wissensgessellschaft.” in: Gemperle, M.; Streckeisen, P. (Hrsg.): Ein neues Zeitalter des Wissens? Kritische Beiträge zur Diskussion über die Wissensgesellschaft. Zürich: Seismo, 2007. 280 S.

(2) Jochen Steinbicker. Zur Theorie der Informationsgesellschaft : ein Vergleich der Ansätze von Peter Drucker, Daniel Bell und Manuel Castells.

Mo 3.12.07 – 19:00 – Treffen Digitale Allmend

Die Digitale Allmend möchte sich in Zukunft regelmässig zu einer lockeren Gesprächsrunde treffen. Am Treff besprechen wir verschiedene Themen, wie Creative Commons, Urheberrecht und Web 2.0, Ideen für Aktivitäten 2008 oder andere Fragen die Digitale Allmend gerade
beschäftigen.

Der erste Treff findet am Montag 3. Dezember 19:00 Uhr im Restaurant Gloria Josefstrasse 59, 8005 Zürich statt.

Die Treffen sollten in Zukunft regelmässig am ersten Montag des Monats stattfinden. Interessierte sind herzlich eingeladen.

nächster cc.ch event: call for participation

die Sommerpause ist schon lange vorbei und wir sind daran, die nächste Creative Commons.ch Veranstaltung zu organisieren. Diese soll noch diesen (spät-)Herbst stattfinden. Für einige Dinge sind bereits Abklärungen gemacht worden und wir haben
positive Reaktionen erhalten, wie zum Beispiel Location sowie auch eine Präsentation/Diskussionsrunde.

Nun gehts darum einerseits die Veranstaltung noch zu ergänzen / vervollständigen. Zudem benötigen wir noch weitere personelle Unterstützung und Mithilfe. Deshalb treffen wir uns voraussichtlich nächsten Mittwoch den 24.10. in Zürich, um 19.00 im Tea Room [1].

Wenn ihr Ideen habt, die ihr schon längst umgesetzt, diskutiert oder miteingebracht sehen möchtet und/oder Lust habt bei der Gestaltung und Durchführung der Veranstaltung mitzumachen, dann kommt doch einfach nächsten Mittwoch vorbei. Dass ganze ist sehr unverkrampft und pragmatisch.

Wäre toll ein paar neue Gesichter zu sehen.

[1] http://map.search.ch/8005-zuerich/gasometerstr.5

Event: Copy!07 – Das Festival

15. – 20. Okt. / ROTE FABRIK / Boschbar / Tonimolkerei / Dock 18 / Kunstraum Walcheturm

Share is in the air!
Copy!07 versteht sich als inhaltliche und formale Fortführung und Erweiterung des Netlabelfestivals, das im November 06 in der Roten Fabrik
stattfand. Das Thema des Copy!07 Festivals orientiert sich ganz an der Idee des Kopierens. Copy! Ist eine Aufforderung an das Publikum und die Künstler. Während 6 Tagen präsentiert Copy!07 ein künstlerisches Programm, welches Formate und Arbeiten vorstellt, deren Rohstoff und Ausgangsmedium
die Kopie ist.

Dass das Kopieren als Prozess selbst wieder eine kreative Äusserung zeigen kann, wird vor allem im musikalischen Kontext [Remixes, Mashups, etc.], im
Film- und Videobereich [Found Footage], aber auch in anderen Kunstformen immer wieder demonstriert. Vor allem vor dem Hintergrund der Diskussionen
um Copyright, »geistigem Eigentum«, Kunst als [kommerziell verwertbares] Produkt und Unikat, erhält die Kopie eine besondere Relevanz.
Kopieren als künstlerische Vorgehensweise bemächtigt sich der Artefakte und der Ikonografie einer Kultur, arrangiert deren Kontextualität neu und
trägt dadurch zu einer kritischen Stellungnahme gegenüber offiziellen Diskursen bei. Copy!07 thematisiert diesen Vorgang sowohl als ästhetische
als auch als politische Strategie.

Die sechs Festivaltage bieten Musik, Performances, Workshops, Filme, Videos, Gespräche und Shows zum Thema Kopie als künstlerischer Ausdruck in
all ihren Spielformen und manifestieren die Freiheit zu kopieren.

Das grosse Finale findet dann am Wochenende in der Aktionshalle und im Foyer der Roten Fabrik statt. Zwei Konzertabende und Clubnächte mit Acts
aus der weltweiten Netlabelszene. Nacht der Performer und Nacht der Apparate ? analoge und elektronische Sounds aus den Weiten der Datennetze.
Namen die man sich merken muss und Namen über die man schon mal gestolpert ist. Der Freitag widmet sich ganz dem Motto »Bühne frei!«, während sich der Samstag mal dezent minimal, mal maxi-mal brachial auf den von Apparaten erzeugten Schwingungen ausbreitet.

Alle Infos Unter: www.copy07.ch

18.9.07 – OpenMeet (Zürich) (Update)

Wir werden morgen auch an der OpenExpo an folgendem Event sein:

OpenExpo Social Event OpenMeet, Mittwoch, 19. September 2007:
Freie Musik, Meinungen und Getränke

Die OpenExpo 2007 geht neue Wege: OpenMeet, die OpenExpo Networking Lounge, bietet als Premiere eine spannende Mischung mit Lightning Talks, Creative Commons Musik und Open Source Live Visuals

OpenMeet startet ab 19:00 und zwar ABB Event Hall 550, Zürich.

Am 18.9 und 19.9 findet auch die OpenExpo statt.

Update: Und Bilder gibts hier. Es waren einige Leute dort und der Event war wirklich gut. Gratulation an das OpenExpo Team.

Kulturministeriumwahl: Raphael Urweider antwortet zu Freie/Offene Kultur

Im Rahmen der Wahlen zum Kulturministerium hat die Digitale Allmend bei den beiden Kandierenden Dominik Riedo und Raphael Urweider nachgefragt.

Wählen kann man den Kulturminister noch bis am 11.9.2007 auf der Webseite des Kulturministeriums.

Hier die Antwort von Raphael Urweider:

Was sind Vorteile und/oder Nachteile, aus der Sicht der Künstler bzw. Kreativen, Material unter einer offenen Lizenz zu veröffentlichen (CC,copyleft)?

Im idealfall ist das Material allen zugänglich, kann kreativ weiterverwendet
und verbreitet werden. Volkslieder oder Märchen zum Beispiel funktionieren
seit jeher nach dieser Art. Ein Nachteil ist vielleicht, dass grosse Vertriebsfirmen kein Interesse mehr
daran haben, Kulturgut zu vertreiben, da sie nicht mehr so unverschämt reich
werden können.

Sollte die freie Vermischung von Kultur (z.B. das Remixing oder Sampling von Musik) immer möglich sein? Welche Fälle würden sie ausschliessen?

Keine.

Verhelfen offene Lizenzen Künstlern zu einem grösseren Publikum?

Tendenziell ja. Das Problem heute ist, dass die Menschen den Wert von
Dingen, die gratis oder billig sind, oft nicht anerkennen. Doch ist das
freie Verfügen über das eigene Werk oft Voraussetzung, nicht Ausverkauft zu
werden.

Was sind die Vorteile, aus der Sicht der Gesellschaft, die Erstellung von Werken mit offenen Lizenzen zu unterstützen?

Eine offene, demokratische Gesellschaft sollte auch offene und demokratische Strukturen finden, um den Güteraustausch zu regulieren. Somit würde der Wert von Gütern nicht nur über Geldwert und Markenschutz bestimmt werden, und es wäre möglich, der Diktatur grosser Konzerne etwas entgegenzuhalten.

Inwiefern würde das Kulturministerium unter ihrer Führung die freie Kultur unterstützen?

Ich bin bereits Mitglied auf Plattformen wie www.mx3.ch (http://www.mx3.ch/artist/ldeep2)

oder myspace.com (http://www.myspace.com/djairafrique), die für freie Musik
stehen.

Zudem würde ich das kulturministerium.ch mit mx3.ch verlinken, meine
Lieblingssongs in Playlists zusammenfassen und so ein freies Kulturradio schaffen. Natürlich auch Kontakt mit den Verwertungsgesellschaften aufnehmen, und mich über deren Politik informieren.

Zusatzfrage aus Aktualitätsgründen: Was ist ihre Meinung zu DRM (Digital Rights Management)?

Das ist Blödsinn. Neanderthal. Als würde jeder Stromanbieter neue Steckdosen erfinden und dann die passenden Geräte dazu verkaufen.

Sollen alle Künstler die Erlaubnis haben einzelne Werke unter einer CC Lizenz zu veröffentlichen und Mitglied einer Verwertungsgesellschaft zu sein? (Zusatzinfo ProLitteris, Suissimage erlauben dies. Die SUISA nicht)

Grundsätzlich stehe ich dafür ein, dass die Kunst den KünstlerInnen gehören soll. Da die Suisa jetzt schon mit MP3-Playern Geld verdient, sollte sie
sich überlegen, wie unfrei sie ihre Mitglieder halten will. Falls es zu einer Austrittswelle käme, hätte die Suisa plötzlich ein Glaubwürdigkeitsproblem.

Die Antwort von Dominik Riedo ist bereits im Blog. Wer immer noch unsicher ist bei der Wahl, der kann den Kulturfragebogen ausfüllen.