Reminder: Di 18.3.08 20:00: Veranstaltung: The Pirates of Nollywood

Bei uns weitgehend unbekannt hat sich die Nigerianische Filmindustrie (Nollywood) in den letzten Jahren rasant entwickelt und zumindest was die Zahl der produzierten Filme betrifft (mehr als 1000/Jahr), Hollywood und Bollywood bereits überholt. Und das in einem Land, praktisch ohne Kinos und so gut wie keinem Urheberrechtsschutz. Aber anstatt die Piraten und
Strassenhändler zu bekämpfen, werden sie von den Produzenten als Teil des Filmgeschäftes akzeptiert.

Daniel Kuenzler, Soziologe und Afrikaexperte, stellt die Nigerianische Filmindustrie vor und erläutert wie diese mit den Herausforderungen der unkontrollierbaren Kopien umgeht. Mit Filmausschnitten und Diskussion.

Ein Abend in Kooperation mit der Vertiefung Mediale Künste und der Digitalen Allmend.

Datum: 18.03.2008
Zeit: 20 Uhr
Ort: Cabaret Voltaire, Zürich

18.3.2008 – Veranstaltung: The Pirates of Nollywood

Bei uns weitgehend unbekannt hat sich die Nigerianische Filmindustrie (Nollywood) in den letzten Jahren rasant entwickelt und zumindest was die Zahl der produzierten Filme betrifft (mehr als 1000/Jahr), Hollywood und Bollywood bereits überholt. Und das in einem Land, praktisch ohne Kinos und so gut wie keinem Urheberrechtsschutz. Aber anstatt die Piraten und Strassenhändler zu bekämpfen, werden sie von den Produzenten als Teil des Filmgeschäftes akzeptiert.

Daniel Kuenzler, Soziologe und Afrikaexperte, stellt die Nigerianische Filmindustrie vor und erläutert wie diese mit den Herausforderungen der unkontrollierbaren Kopien umgeht. Mit Filmausschnitten und Diskussion.

Ein Abend in Kooperation mit der Vertiefung Mediale Künste und
der Digitalen Allmend.

Datum: 18.03.2008

Zeit: 20 Uhr

Ort: Cabaret Voltaire, Zürich

Last.fm hat Verträge mit allen Majors

Soeben hat uns eine Mitteilung von Last.fm erreicht:

Wir bieten ab heute einen kostenlosen On-Demand-Service an, der es Jedem ermöglicht, seine Lieblingslieder auf Wunsch in voller Länge anzuhören, legal und gratis!

Damit sind wir die erste Musik-Website, die einen kostenlosen und rein auf Werbung basierenden On-Demand-Service anbietet, mit Liedern von allen vier Major-Labels (Universal Music Group ist seit heute mit an Bord), sowie Aggregatoren wie CD-Baby, IODA, The Orchard, Naxos und nicht zu vergessen über 150.000 Indie Künstler und Labels.

Ein weiteres neues Feature, das wir heute vorstellen, ist das Artist Royalty Program. Dieses bietet sowohl Indie- als auch bekannteren Künstlern die Möglichkeit, direkt von Last.fm bezahlt zu werden, jedes mal wenn jemand ihre Musik auf Last.fm hört.

Dieser On-Demand-Dienst ist seit heute als Beta-Version aufgeschaltet worden. Momentan ist dieses Feature allerdings erst in Deutschland, den USA und Grossbritannien verfügbar. In diesen Ländern ist Last.fm jetzt wohl die grösste frei zugängliche Musikplattform. Alle Songs können bis zu drei Mal kostenlos angehört werden, bevor ein Hinweis erscheint, dass man sich die Musik bei einem Partner wie iTunes oder Amazon kaufen soll. Sobald alles stabil läuft soll es auch ein kostenpflichtiges Abonnement geben.

Mehr dazu steht im Blog von Last.fm.

Erfreulich, dass die Musikindustrie langsam etwas mutiger wird und dass auch Künstler eine Vergütung kriegen, die nicht bei einer Plattenfirma unter Vertrag sind.

Nationalrat nimmt UNESCO Konvention deutlich an

Die Schweizer Koalition für die kulturelle Vielfalt meldet einen Erfolg aus dem Nationalrat. Der Nationalrat hat heute mit deutlicher Mehrheit beschlossen die UNESCO-Konvention zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes zu ratifizieren.

Das EDI beschreibt die Konvention folgendermassen:

Die UNESCO-Konvention über kulturelle Vielfalt bezweckt den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen und die Bestätigung des Rechts aller Staaten, Bestimmungen in diesem Sinne zu erlassen. Es geht insbesondere um die Regelung von Fragen im Zusammenhang mit der Förderung und Verbreitung von Kultur: Die Konvention anerkennt die Besonderheit und die doppelte Bedeutung von kulturellen Aktivitäten, Gütern und Dienstleistungen als Träger von Identitäten, Werten und Sinn und als Objekte mit kommerziellem Wert. Weiter wird in der Konvention das Prinzip des Medienpluralismus und des öffentlichen Rundfunks bekräftigt. Schliesslich wird die zentrale Rolle der Zivilgesellschaft im Rahmen von Schutz und Förderung der kulturellen Vielfalt hervorgehoben.

Die Digitale Allmend ist Mitglied der Koalition.
(Parlamentsdebatte)

IFPI-Website von «Piraten» übernommen

Der IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) wird immer wieder nachgesagt, sie täte sich schwer mit dem Internet. Einmal mehr hat sie nun dafür gesorgt, diesen Verdacht aufrecht zu erhalten.

Bis letzten Oktober war unter ifpi.com noch die Website des Verbandes zu erreichen. Weil die Organisation offensichtlich versäumt hat, sich um die Verlängerung der Rechte an der Domain zu kümmern, hat sie sich jemand anderes geschnappt. Als Inhaber ist nun PirateBay-Mitgründers Peter Kopimi eingetragen. Kurzerhand wurde die Domain zur Homepage der neu gegründeten «International Federation of Pirate Interests» erklärt.

Derweil wird in den Diskussionsforen von heise spekuliert ob sich die IFPI in Anbetracht sinkender CD-Verkäufen keinen verantwortlichen Admin mehr leisten konnte oder ob man sich einfach dazu entschlossen hat, die .com-Adresse freizugeben, weil die Hauptadresse sowieso auf .org endet.

Jedenfalls dürfte es spannend werden zu sehen, welche der beiden IFPIs auf Dauer den Kampf um die Domain-Rechte gewinnen wird.

“2nd World Forum on Music” – In search for a long needed equilibrium of interests

found on smartmobs

With thanks to Andreas Hirsch.

After the 2007 Ars Electronica Festival, a linked event happens this Friday at Beijing: The International Music Council (IMC) hosts an important gathering of worldwide music representatives, like from WIPO (World Intellectual Property Organization), royalty collecting societies and artists, International Musicians’ Union, Electronic Frontier Foundation (EFF – a major civil rights defender), Creative Commons and Fair Music initiative (the first global initiative for justice and fairness in the music business). Moderator is Peter Rantasa from IMC and Fair Music. The goal of the big meeting is to work within the framework the “Musical Rights” of the IMC and find a balance for the interests involved in the musical world of the digital age, a problem acutely expressed since long ago and which got chronic by now, due to an absence of proper attention in the public discussions.

Peter Rantasa says the initiative tries to mediate discussions towards a solution for the prolonged lack of consensus between rich vs. developing countries, creators vs. consumers, in order to regulate access to and participation in musical cultures, along with a more balanced distribution of profits on each side. This way, everyone will get rights: the creator of a musical piece will get symbolic (protection of his/her intellectual property) and material recognition (fair percentage of the revenue generated by their creative works) and the consumers will have access to the world culture.

The present copyright legislations are no longer adequate to the structural changes within the music business brought on by digitization, so a new business model of a “Fair World of Music” is proposed. Still, this new framework proves to be very challenging for the royalty collecting societies, especially in Europe, where such societies in the small countries need support, due to the existing regulations on competition. But Fair Music is confident that it’s already paving the way towards a rewarding resolution.

Here are some things Fair Music stands for, besides the balance of interests: “protection of artistic freedom, well-balanced contracts for musicians, fair remuneration for composers and musicians, as well as a fair distribution of opportunities for smaller producers worldwide, and especially for musicians of the Global South.” Based on the idea and empirical knowledge of the Fair Trade Organisations, Fair Music strives to develop new standards of fairness for the music industry, along with the International Music Council (IMC) and music and cultural NGOs. Every channel of distribution will have to meet the future standards in order to receive a fair music seal of approval. This way, consumers are assured with a quality certification and a transparency concerning the place where the music was produced and marketed, under fair conditions within the given legal frameworks.

The online platform www.fairmusic.net offers both the latest information and an opportunity to join the initiative.

Fragwürdiger OOXML Entscheid in der Schweiz?

In den letzten Wochen ist ein heftiger Streit rund, um die Verabschiedung des Microsoft Dateiformats OOXML als internationalen Standard entstanden. Die Debatte findet auch in der Schweiz statt und zwar beim SNV (Schweizerische Normenvereinigung). Die WOZ hat nun einen längeren Artikel zu den seltsamen Vorkomnissen und der Vorgehensweise in der Kommission veröffentlicht. Bedenklich ist die Annulierung einer ersten Abstimmung und die plötzliche Zunahme von Mitgliedern kurz vor dem Entscheid:

Den Entscheid selbst sollten die Expert­Innen der jeweiligen Komitees fällen. Doch da wird es brisant: Jeder und jede kann Mitglied eines Komitees werden. Am Anfang hatte das ooxml-Komitee etwa zwanzig Mitglieder, als es um die Abstimmung ging, waren es plötzlich über fünfzig. Offensichtlich hatte Microsoft noch kurz vor der Abstimmung Leute ins Komitee geschickt. Nach SNV-Reglement ist dies zulässig, was zeigt, dass die Normen-Vereinigung auf solche politischen Entscheide nicht vorbereitet ist.

Treffend dazu ist wohl der Comic von Nooxml.org:
Comic about procedure

Verschiedene Gruppierungen, u.a. die SIUG oder FSF Switzerland sind im Moment sehr aktiv und versuchen zu verhindern, dass die Schweiz OOXML als Standard vorschlägt. Die SIUG hat dazu Dokumente zusammen gestellt.

Das Resultat der Abstimmung wird wohl am 1.9 oder 2.9 öffentlich werden.

Ende der Verfahren gegen individuelle Filesharer?

Laut dem Blog “RIAA Watch” hat die Amerikanische Musikindustrie (Recording Industry Association of America) seit Anfang Februar keine neuen Verfahren gegen die individuelle Filesharer eingebracht. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie genau 17,587 Personen mit Klage bedroht. Ob das wohl das Ende der Kampagne darstellt? Falls ja, sollte das mal jemand der IFPI erzählen, die ja noch munter weitermacht.

Die GPLv3 ist fertig

18 Jahre nachdem Richard Stallman die GPL geschrieben hat, ist nun die 3. Version fertig gestellt worden. Seit ihrer Einführung ist die GPL die am weitesten verbreitete freie Softwarelizenz. Die Neuerungen der GPLv3, welche seit Anfang 2006 öffentlich diskutiert wurden, waren nicht unumstritten. Ziel der Revision war es, die Lizenz an heutige Rahmenbedingungen anzupassen, um sicherzustellen, dass freie Software auch in Zukunft frei bleibt.

Eine Zusammenfassung der Neuerungen gibt es auf der Wikipedia, Golem und heise open.

Tagi 11/05/07: Drohung an DJs wird zum Rohrkrepierer

Update 13/05/07: Eric Baumann’s article is now publicly available at http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/wirtschaft/750751.html.

Today, the Tages-Anzeiger published an article by Eric Baumann entitled Drohung an DJs wird zum Rohrkrepierer – Mit einschüchternden Briefen forderte der Branchenverband Ifpi bei DJs Geld für Kopierrechte ein. Nun krebst er zurück. (For more information about the letters sent by IFPI to 200 Swiss DJs, see the IFPI category of this blog).

As the article is not (yet ?) on their public site, here are short quotes, hoping to be soon able to give a link:

… Laut Szene-Insidern haben ganz wenige der kontaktierten Plattenwirbler den Vertrag unterzeichnet. (…) Wer nicht antworte, kündigte die Ifpi an, werde einen zweiten Brief erhalten. Bisher zumindest ist das ausgeblieben. (…)

Im Umfeld der Discoarbeiter ist der Groll gross. (…) Daniel Ott beispielsweise, Betreiber des Tonstudio Plärrr in Schaffhausen, will einen Verein gründen und eine Alternative zu Ifpi ins Leben rufen.

Selbst die Mitglieder der Ifpi sind nicht alle glücklich über das Vorgehen. Alec von Tavel etwa, Mitglied des kleinen Labels Disctrade, wünscht sich, dass nur DJs zur Kasse gebeten würden, die Geld verdienen.(…) Allerdings wisse er auch nicht, wie man diese Idee umsetzen könnte.

Das Zürcher Café Cabaret Voltaire und der «Tages-Anzeiger» versuchten, die Ifpi zur Teilnahme an einer öffentlichen Diskussion zu bewegen. Der Verband war dazu aber nicht bereit. …

Then Baumann’s recalls Konsumentenschutz’s open letter to IFPI about IFPI’s attempt to get Parliament to remove the restrictions to the interdiction of making copies of copy-protected content (see Offener Brief vom Konsumentenschutz an die IFPI on this blog), adding that:

Die Ifpi schreibt in einer öffentlichen Antwort, dass solche Massnahmen international bereits umgesetzt seien und «konsumentenfreundliche Angebote» ermöglichten.

[Full text of IFPI’s and AudioVisionSchweiz’ May 8, 2007 answer, signed by Dr. Peter Vosseler for IFPI and by Roger Chevallaz for AudioVisionSchweiz, in Stellungnahme von IFPI Schweiz und AudioVisionSchweiz zum “Offenen Brief” der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS)]