GEMA: Webradios im Visier

Wir wohl auch in der Schweiz früher oder später kommen…

GEMA: Webradios im Visier

Die Verwertungsgesellschaft GEMA, die für die Wahrnehmung von Rechten an den Werken von Komponisten, Textdichtern und Musikverlagen zuständig ist, hat 50 Internetradios auf Unterlassung und Schadenersatz verklagt, weil diese ohne GEMA-Lizenz im Netz ihr Programm zur Verfügung stellen.

Auch wenn für Webradios keine Rundfunk-Lizenz notwendig ist, um im Netz zu senden, so müssen doch GEMA-Gebühren bezahlt werden, wenn man nicht nur gesprochenes Wort verbreiten will. Seit April können Betreiber von Netzradios Lizenzen direkt im GEMA-Webshop kaufen. Die Netzradio-Betreiber, die das nicht getan haben, müssen nun damit rechnen, Post von den GEMA-Anwälten zu erhalten.

Dabei kündigt die Verwertungsgesellschaft an, das doppelte des normalen Tarifs zu berechnen, da die Anmeldung nicht im Vorfeld geschehen ist. Dazu kommen dann noch die Anwaltskosten. Die Wortwahl der Rechteverwerter ist scharf – es wird von „Musikpiraterie“ und „Webradiopiraten“ gesprochen.

Die GEMA ist nicht die einzige Verwertungsgesellschaft, an die Webradios Gebühren abführen müssen. Während sie für die Komponisten, Texter und Verlage zuständig ist, kümmert sich die GVL (Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten) um die Rechte von Interpreten und Tonträgerherstellern. Auch bei ihr muss man sein Radio anmelden. Genaueres erläutert der iRights.info-Artikel „Internet-Radio: Freier Funk im Internet?“, der in seiner aktualisierten Version die neuen Entwicklungen berücksichtigt.

Source: http://www.irights.info/ 21.10.2006


One thought on “GEMA: Webradios im Visier

  1. Naja, ist sowieso die Frage, wie das werden soll. Hier in Europa wird alles reglementiert und die Webradios stehen auf irgendwelchen Offshore Servern. Das wird man nie verhindern können, und in vielen Fällen ist das auch gut so. Andererseits finde ich die GEMA als Künstler notwendig. Schwierig.