Tages Anzeiger – Wie Verwertungsgesellschaften ticken

Der Tagesanzeiger berichtet in einem mit Zahlen gespickten Artikel über die SUISA (Verwertungsgesellschaft in der Schweiz).

Interessant ist unteranderem der Verwaltungsaufwand:

Die Suisa ist ein Schwergewicht unter den VGs, beschäftigt rund 200 Mitarbeiter, die in der aktuellen Bilanz mit beinahe 20 Millionen Personalkosten etwa zwei Drittel des jährlichen Aufwands ausmachen. Ungefähr 20 Prozent der Einnahmen pro Jahr werden für die Verwaltung benötigt – «ein Wert, der sich durchaus im Rahmen des Üblichen befindet», wie Emanuel Meyer vom IGE meint. «Für uns sind 25 Prozent Verwaltungsaufwand und mehr die Alarmgrenze», sagt er. Weiter gibt Emanuel Meyer zu bedenken, dass letztlich die Mitglieder der Suisa jederzeit bestimmen können, wie viel Aufwand gerechtfertigt ist.

Und das im Kontrast zu der Verteilung der Gelder:

Seit 2004 veröffentlicht die Suisa einen Verteilschlüssel, wo anonymisiert ersichtlich ist, wer wie viel erhält. Von insgesamt 10 781 Urhebern erhielten im Jahr 2005 7663 nicht mehr als 500 Franken. Nur vier Urheber erhielten Auszahlungen von über 500’000 Franken.

Der Artikel erschien im Rahmen eines Dossiers zur anstehenden Urheberrechtsrevision in der Schweiz.

Sa 16.09.06 – Software Freedom Day in Zürich und Winterthur

Am Samstag findet der Software Freedom Day statt. Eine internationale Aktion

In der Schweiz machen auch zwei Organisationen Infostände zu Free Software:

Wilhelmtux

Wir (wilhelmtux) organisieren einen Info-Stand in der Altstadt Winterthur, Ecke
Unterer Graben/Marktgasse 10:00-15:30

Hier haben Sie Gelegenheit, sich ueber Freie Software zu informieren oder mitzunehmen.

Chaostreff Zürich, LUGS, Shegeeks

In Zürich ist der Stand beim Orell Füssli. Mehr Infos dazu.

Tages Anzeiger – Diskussion Urheberrechtsrevision und Interview Lessig

Der Tages Anzeiger hat mehrere Artikel zum Thema Urheberrecht in den letzten Wochen veröffentlicht.

Zu letzterem Interview gab es auch mehrere Leserbriefe. Unteranderem von Suisseculture und vom Direktor des Cabarat Voltaire.

Es ist absurd zu meinen, dass Künstler aus ihrem Kämmerlein heraus ein Unikat, ein Original kreieren. Wer schützt eigentlich die Inspirationsquellen der Kulturschaffenden? Autorenrechte, Copyrights und Markenschutz sind die grössten Fesseln einer kreativen, innovativen und progressiven Entwicklung unserer Gesellschaft, einer Gesellschaft, die endlich offen zur Schau trägt, dass alles Erschaffen ein einziges wildes Zitieren, Remixen, Kopieren, Sampeln, Aufkochen, Ergänzen, Erweitern, Neuformen und Umschreiben ist.

PHILIPP MEIER, ZÜRICH
Direktor Cabaret Voltaire

Update: Das Tagi Dossier online

POnG Open Source Prozent

Die POnG Online Genossenschaft hat seit ihrer Gründung ein OpenSource Prozent. Ein Prozent des Umsatzes stellt POnG dabei zurück um Projekte rund um Freie Software, “freie Inhalte” und Internet zu unterstützen.

Die Genossenschafter haben nun beschlossen mit einem Teil des OpenSource Prozent mehrere kleinere Projekte (total 5-6) mit Beiträgen bis zu Fr. 500.- zu unterstützen. Falls Du so ein Projekt hast, dann melde dich bitte bei POnG mit einer e-Mail (an osp(at)pong.ch). Teile mit für welches Projekt es ist, für was die Fr. 500.- eingesetzt werden. Eine kurze klare Begründung genügt.

Wichtig sind dabei folgende Kriterien:

  • Fürderung von freien Inhalten
  • Projekt im Bereich Software, Internet oder Neue Medien
  • Es sollte klar sein für was das Geld verwendet wird
  • Unser Beitrag sollte für das Projekt wichtig sein und einen Unterschied machen
  • POnG sollte in einer für das Projekt angebrachte Form erwähnt werden

Aufgrund von begrenzten Kapazitäten kann nur mitgeteilt werden, ob ein Projekt unterstützt wird oder nicht.

Video- und Tonaufzeichnungen der Veranstaltung “The Grey Commons” online

Das Referat von Rasmus Fleischer, dem Aktivist des “Bureau of Piracy” in Schweden, steht auf der Download-Seite in verschiedenen Formaten zur Verfügung. Die Veranstaltung fand am 28.6 in der Roten Fabrik statt und hatte folgenden Inhalt:

Ein Blick zu Projekten in Skandinavien: “Piratbyran” (Bureau of Piracy) und “Piratgruppen” fördern die informationelle Piraterie und fokussieren sich auf Fragestellungen zu geistigen Monopolrechten und File Sharing. Die beiden sind Schwesterorganisationen von “The Pirate Bay”, dem weltweit grössten Bittorrent-Tracker. Dieser ist ein Herzstück von modernem Filesharing. Auf rechtlicher Ebene ist die “Piratpartiet” (The Pirate Party) aktiv – diese möchte das Urheberrecht fundamental ändern, das Patentsystem abschaffen und die Privatsphäre der Bürger stärken. Mit diesem Programm wird der Einstieg in das schwedische Parlament angestrebt.

Im Rahmen der Veranstaltung werden die Aktivisten zu Wort kommen und erklären weshalb eine graue Zone der Kopierbarkeit zentral für Kreativität ist. Sie werden dabei durch Rasmus Fleischer (Schweden) vertreten. Er wird sein Referat auf Englisch halten.

Der Veranstaltungshinweis enthält auch Links mit Hintergrundinformationen, zu Presseartikeln und Interviews mit Rasmus Fleischer.

WOZ: Was du darfst, sagen wir.

Die WOZ hat in ihrer Ausgabe vom 24.8.06 einen längeren Beitrag und ein Interview mit der Stiftung für Konsumentenschutz über die anstehende Urheberrechtsrevision.

Der Artikel macht auf den Versuch der zunehmenden Kontrolle der Nutzungsmöglichkeiten über DRM aufmerksam. Im Interview wird dann die Position der Stiftung für Konsumentschutz zum aktuellen Entwurf vorgestellt. Gemäss der Stiftung verschiebt sich mit der Urheberrechtsrevision die vorgesehene Balance im Urheberrecht zu ungunsten der Konsumenten. Die Stiftung Konsumentenschutz fordert deshalb die Streichung des vorgesehenen Artikels des Verbots des Einführen, Anbieten und Veräussern von Umgehungshilfen, damit der Durchschnittskonsument auch weiterhin Kopien zum Eigengebrauch erstellen kann. Auch erachten sie die Beobachtungsstelle im aktuellen Vorschlag als ungeeignet.

Rechtskomission Ständerat tritt auf URG Revision ein

In einer Medienmitteilung vom 24.8.06 gibt die Kommission für Rechtsfragen des Ständerats bekannt, dass sie auf die Vorlage zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes eintreten:

Im Weiteren hat die Kommission einstimmig beschlossen, auf eine Vorlage zur Änderung des Urheberrechtsgesetzes und zur Genehmigung von zwei Abkommen der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WCT und WPPT) ( 06.031 s Urheberrecht. Übereinkommen ) einzutreten. Ziel dieser Vorlage ist es, das Urheberrecht und die verwandten Schutzrechte an die digitalen Technologien anzupassen und die Standards der beiden Abkommen ins Landesrecht zu übertragen. Die Kommission hat beschlossen, Anhörungen durchzuführen, bevor sie die Detailberatung aufnimmt.

Die Debatte rund um den Schutz technischer Massnahmen in der Schweiz wird indemfall in den nächsten Monaten aktuell. Nach den Anhörungen wird die Vorlage wohl in den Ständerat kommen und von dort in den Nationalrat.

Vereinsgründung Digitale Allmend

Nach dem grossen Erfolg der Veranstaltungsreihe “Digitale Allmend” in der Roten Fabrik wurde zu Beginn dieses Jahres die Interessengemeinschaft Digitale Allmend gegründet. Der Verein setzt sich für den öffentlichen Zugang zu digitalen Gütern und deren Weiterentwicklung ein. Durch Veranstaltungen und andere Aktionen soll das öffentliche Verständnis für eine offene (Wissens-)Gesellschaft gefördert werden.

Um zukünftig weitere Veranstaltungen und Aktionen lancieren zu können und sich schlagkräftig für eine vielfältige Digitale Allmend einzusetzen, ist der Verein sowohl auf aktive HelferInnen wie auch auf Mitglieder und Spenden angewiesen. Interessierte finden auf unserer Webseite http://www.allmend.ch/ weitere Informationen zum Verein. Die Vereinstatuten und die Protokolle sind auch online