Urheberrecht en detail

Nachdem wir uns in der Lesegruppe der Digitalen Allmend ausgehend von einem Grundlagentext zum Immaterialgüterrecht (1) die letzten beiden Male einmal allgemein mit Grundlagen des Immaterialgüterrechts und das andere Mal mit dem Urheberrecht befasst haben, hat der dritte Abend nochmals mit Einzelaspekten zum Urheberrecht begonnen.

Zwei davon sind vielleicht hier erwähnenswert: Zum einen ist im folgenden Beispiel – wie so oft beim Urheberrecht – das Prinzip eigentlich ein einfaches, der Teufel liegt dann aber juristisch offensichtlich in der konkreten Rechtssprechung. Das Prinzip: «Zulässig ist grundsätzlich die Verwendung eines veröffentlichten Werkes im persönlichen Bereich und im Kreis eng verbundener Freunde und zulässig ist auch die Verwendung durch eine Lehrperson für den Unterricht in der Klasse» (nicht bei Computerprogrammen).
Im Detail ist aber in der Schweiz – und da steht ein klärender Bundesgerichtsentscheid offenbar noch aus –, ob das «downloaden» in jedem Fall eine zulässige Privatkopie erstellt oder eben nicht.

Zum andern hat die so ein bisschen saloppe Anmerkung über die «schmerzlichen Umsatzeinbussen der Musikindustrie», die auf die Verbreitung von urheberrechtlich geschützten Werken über das Internet zurückzuführen seien, Ale völlig zu Recht wieder mal nach soliden Zahlen und Statistiken fragen lassen; dieser Sache sollten wir vielleicht einmal nachgehen.

Im weiteren Verlauf hat sich die Diskussion dann hauptsächlich an Fragestellungen erhitzt, wie sie sich aus der Reibung des bestehenden Urheberrechts und den Anliegen der digitalen Allmend – in diesem Bereich konkret mit der Förderung von CC-Lizenzen – ergeben.

Die Diskussion in der Gruppe hat schnell klar gemacht, dass es mindestens auf Produzentenseite Unterscheidungen braucht: die Situation ist nämlich für «Lehrer, Wissenschaftler, Schriftsteller, Fotografen, Filmschaffende, Musiker, Grafikdesigner und Web-Bastler» (2) keineswegs identisch: Forschung ist anders organisiert und finanziert als Kultur; Unterricht und die dafür benötigten Materialien sind sowieso ein Spezialfall; Presse ist nicht nur x-beliebiger «content», sondern dient dem Aufklärungsbedarf einer demokratischen Öffentlichkeit, etc. Wie mit diesem so ein bisschen unbehaglichen Sammelsurium umzugehen ist, müssten weitere Diskussionen klären.

(1) Markus Kaiser, David Rüetschi: Immaterialgüterrecht. Zürich, 2009. (in a nutshell)
(2) Zielgruppen CC gemäss eigenen Angaben:
http://de.creativecommons.org/faqs/#wen_spricht_antwort
(07.07.10)

Workshop: 18.1.2010 – Creative Commons – eine Alternative zu SUISA? (DE)

Gerne machen wir euch auf einen sehr interessanten Workshop zu Creative Commons aufmerksam. Wir haben explizit auch Musikschaffende eingeladen, welche erfolgreich CC Lizenzen verwenden.

Der Workshop findet im Rahmen von “open broadcast – ON” in Basel statt.

Workshop: Creative Commons – eine Alternative zu SUISA? (DE)

Freitag, 18. Juni, 18:00-20:00

Mit den modulartigen Urheberrechts-Lizenzen von Creative Commons (CC) können KünstlerInnen unter dem Motto “some rights reserved” selber bestimmen, unter welchen rechtlichen Bedingungen sie ihre Werke veröffentlichen und weiter verwendbar machen wollen. Die Lizenzen sind weltweit einheitlich, einfach verständlich und stehen allen Interessierten gratis zur Verfügung – auch Open Broadcast führt ein eigenes Programmfenster für Musik mit CC-Lizenz (Sonntagnacht). Wie funktioniert Creative Commons und kann CC, in der digitalten, globalen Distribution, eine Alternative zu SUISA sein? Welche Vor- und Nachteile bringt diese Lizenzart den Künstlern? Es diskutieren Vertreter des Schweizer CC-Teams und Anwender (Jammin*Inc).

Philipp Perreaux, creativecommons.ch / Martin Röbenack & Markus Schmidt, jammin-inc.de CH/DE

Bericht vom Internet Community Treff zu den Urheberrechtsgesprächen

Die Internet Community hat sich zur Vorbereitung der Urheberrechtsgespräche am Sa 24.4.10 am Tweakfest getroffen. Anbei ein Bericht der diskutierten Themen.

1. CC und SUISA
Die von der SUISA stipulierte Unvereinbarkeit von Creative Commons Lizenzierung mit SUISA Mitgliedschaft – wurde schon vor einem Jahr von Felix Stalder angesprochen – ist unserer Meinung nach inakzeptabel, da die SUISA eine gesetzlich garantierte Monopolstellung innehat und allen Künstlern
offenstehen muss.

2. Deklarationspflicht für Urheberrechtsabgaben auf Leerträgern (z.B.: DVDs), Geräten (z.B.: Mobiltelephone) und Verträgen (z.B.: Cablecom-Vertrag).
Auf den Produkten soll ausgewiesen werden, wieviel urheberrechtliche Pauschalgebühr enthalten ist. Das dient der Transparenz und der allseits gewünschten besseren Bekanntheit urheberrechtlicher Regelungen in der Öffentlichkeit.

3. ACTA
Bei ACTA – auch ein Thema, das schon von Felix vor einem Jahr angesprochen wurde – haben wir Bewegungen in Richtung Transparenz festgestellt. Wir würdigen die positive Rolle, die das IGE dabei gespielt hat. Ganz erledigt ist das Thema für uns allerdings noch nicht. Wir werden scharf beobachten, ob die Versprechungen – keine Verschärfung des bestehenden Urheberrechts – wirklich eingehalten werden, und allenfalls das IGE und die Bundespolitik auffordern, keinen Beitritt der Schweiz zu einem solchen Agreement anzustreben. Am besten wäre es aus unserer Sicht, wenn das Thema Urheberrecht an digitalen Objekten völlig aus der Themenliste von ACTA gestrichen würde, welches sich ja angeblich vor allem mit der Verhinderung des Handels mit gefälschten Markenprodukten beschäftigt.

4. Open Access für öffentlich geförderte kulturelle Werke
Auch dies ist ein Thema, das von Felix vor einem Jahr etwas allgemein angesprochen wurde. (Wir setzen auf Kontinuität!) Viele Künstler erhalten ihre Arbeit weitgehend aus Steuergeldern subventioniert oder arbeiten als Staatsangestellte mit einem rechten Lohn. In solchen Fällen ist es stossend, dass die Risiken von der Öffentlichkeit getragen werden, während die Profite während 140 Jahren durch staatlich sanktionierte Monopole als Privateigentum geschützt werden. (Das Schema “Risiken für die Öffentlichkeit, Profite für die Privaten” kennen wir von den Grossbanken …)
Wir wünschen, dass das Bundesamt für Kultur analog zum Nationalfonds jede erteilte Subvention mit der Auflage verbindet, dass das geförderte Werk der Allgemeinheit frei zugänglich gemacht wird. Eine einheitliche Regelung für alle Sparten ist nicht unbedingt anzustreben. Man kann sich vorstellen, dass ein teilweise geförderter Film erst nach 5 Jahren Auswertung (Festivals, Kino, Fernsehausstrahlung) in die Public Domain fällt. Wir bestehen aber auf dem Grundsatz, dass mit öffentlichen Geldern geförderte Kultur auch der Öffentlichkeit frei zugänglich sein muss.

5. Statistiken
Und natürlich dürfte auf den Werken, die in der Public Domain stehen, keine Pauschalgebühren erhoben werden: Da die Anzahl der unter CC-Lizenzen publizierten Werke auch in der Schweiz exponentiell wächst, müssten die Pauschalgebühren der Verwertungsgesellschaften eigentlich entsprechend nach unten angepasst werden. Dieses Anliegen wird behindert durch das Fehlen verlässlicher Statistiken. Ein solches Fehlen verlässlicher Statistiken behindert die ganze Urheberrechtsdebatte auf vielen Ebenen, da auf “beiden Seiten mit faustdicken Lügen operiert wird” (Felix Addor: “Future of Copyright” am 03.03.2010).
Im Namen der rationalen Debatte anstelle von Angstmacher- und Kriminalisierungs-Rhetorik wie wir sie aus der “Stop-Piracy Kampagne” kennen, fordern wir von allen Beteiligten, dass sie verlässliche Statistiken anstelle von wild erfundenen Zahlen präsentieren.
Die nie substanziierten Behauptung des IFPI, dass 95% des Musikkonsums über illegale Downloads erfolge, dürfte zu den faustdicken Lügen zählen. Downloads sind ja etwa in der Schweiz gemäss URG nie illegal und der Prozentsatz an wirklich illegal Kopiertem dürfte heute kaum höher sein als 1980 und somit unter 15% liegen.
Die Digitale Allmend ist gerne bereit, Ihren Beitrag zur Beschaffung verlässlicher Statistiken zu leisten. Dank der CC-Suche in Google ist es möglich, recht verlässliche Zahlen über die Anzahl von unter Schweizer CC-Lizenzen publizierten Sounds, Bildern und Websites zu bekommen. Google hat uns zugesagt, dass wir auch auf Zeitreihen zugreifen können.
Auch die Verwertungsgesellschaften verfügen über ausführliche Statistiken von Nutzungen, für welche sie Urheberrechtsgebühren einsammeln, und über Zahlungen, die sie an Künstler leisten.
Auf der Basis von ehrlichen Zahlen und Zeitreihen müssten dann in einem zweiten Schritt die Tarife der Verwertungsgesellschaften einmal einer ernsthaften Überprüfung unterzogen werden. Es geht nicht an, dass wenige kulturelle Superstars den Löwenanteil der eingezogenen Gebühren erhalten, welche mit totaler Gesetzesgewalt dem Umsatz von grosszügigen Kulturschaffenden abgepresst wurden, die ihre Werke in die Public Domain gegeben haben, und deren Werke deshalb viel häufiger genutzt werden, als die der Mitglieder der Verwertungsgesellschaften.

Die Teilnehmer des Treffens unterstützen diese fünf vorgebrachten Anliegen und trugen weitere Wünsche ans IGE und das Urheberrecht vor:
a) Gegen jede weitere Verschärfung des Urheberrechts angehen.
b) Monopolstellung der Verwertungsgesellschaften anzweifeln.
c) Verwertungstarife vom Preisüberwacher kontrollieren lassen.

a) Das Mandat, gegen jede weitere Verschärfung des Urheberrechts und seiner Anwendungen anzugehen, nehmen wir gerne mit an die Urheberrechtsgespräche.

b) Die Monopolstellung der Verwertungsgesellschaften ist im URG verankert. Ein vom IGE organisiertes Gespräch zum Urheberrecht scheint uns nicht der geeignete Ort, im grossen Stil Gesetzesänderungen zu diskutieren, da diese auch nicht in die Kompetenz der anwesenden Beamten fallen. Solche Forderungen müssen wir gut durchdacht auf der politischen Bühne zur Sprache bringen.

c) Auch die Überprüfung der Tarife durch den Preisüberwacher und die Rolle der Eidgenössischen Schiedskommission bei ihrer Festlegung scheint uns zum heutigen Zeitpunkt kein geeignetes Thema für das geplante Urheberrechtsgespräch. Das Anliegen ist aber berechtigt und verdient anderweitig aufgenommen zu werden.

Schliesslich sprachen die Anwesenden Mitglieder der Internet-Community ihren Vertretern Christian Laux und Hartwig Thomas ihr Vertrauen aus.

18.1.2010 – Meeting Creative Commons Switzerland


Creative Commons Switzerland
kümmert sich um alle Belange rund um Creative Commons in der Schweiz. Dazu gehört unter anderem die Anpassung der Lizenzen an das Schweizerische Recht, Unterstützung von Nutzenden der Lizenz oder Informationskampagnen. Aktuell ist Creative Commons Switzerland beim Verein Digitale Allmend angesiedelt. Im letzten Jahr hatten wir einige Vorträge gehalten und an der Übersetzung der Lizenzen gearbeitet. Creative Commons Switzerland möchte im neuen Jahr aktiver werden und benötigt dazu dringend Personen oder Gruppierungen, welche bereit sind mitzuarbeiten.

Creative Commons Switzerland lebt aktuell nur von der freiwilligen Mitarbeit. Mitarbeiten kann man in verschiedenen Bereichen, wie Anfragen beantworten, Informationsmaterial aufbereiten (Blog, Webseite, FAQ), Treffs organisieren, Vorträge etc.

Neben den Aktivitäten in der Deutschsprachigen Schweiz, würden wir auch gerne aktiv in der Westschweiz oder im Tessin werden. Bisher waren unsere Aktivitäten in diesen Regionen eher beschränkt. Es ist uns ein Anliegen im 2010 in diesen Gebieten aktiv zu werden.

Falls Du mitarbeiten möchtest, so sende bitte einfach ein Mail an anfrage(—)allmend.ch

Wir organisieren gerade einen Treff in Zürich am 18.01.2010. Du bist herzlich eingeladen am Treff teilzunehmen. Es bietet sich dort die Möglichkeit sich gegenseitig kennenzulernen und Ideen auszutauschen.

Der Treff findet statt:
Datum: Mo. 18. Januar 2010
Zeit: 19:00 – 21:00
Ort: ETH Zurich, Hauptgebäude, HG F33.5 (3) (Danke an project21 für den Raum)

Austritt aus der Koalition für kulturelle Diversität

Die Digitale Allmend ist per sofort aus der Koalition für kulturelle Diversität ausgetreten, da unser Gesuch für einen tieferen Jahresbeitrag abgelehnt wurde. Die Digitale Allmend bedauert den Entscheid des Vorstandes der Koalition. Die Digitale Allmend unterstützt zwar im Prinzip die Anliegen der Koalition und findet es deshalb schade, dass die Mitgliedschaft vorwiegend an die Finanzierung der Koalition gebunden ist und damit kleinere und finanzschwache Gruppen ausschliesst.

Die Digitale Allmend wünscht der Koalition ein gutes Weiterbestehen und hofft, dass trotz ihrem Austritt in Zukunft auch kontroverse Anliegen wie Creative Commons, Open Access, Public Domain und Free/Open Cultures behandelt werden.

Meeting Creative Commons – 18.1.2010

French and Italian version below

Creative Commons Switzerland kümmert sich um alle Belange rund um Creative Commons in der Schweiz. Dazu gehört unter anderem die Anpassung der Lizenzen an das Schweizerische Recht, Unterstützung von Nutzenden der Lizenz oder Informationskampagnen. Aktuell ist Creative Commons Switzerland beim Verein Digitale Allmend angesiedelt. Im letzten Jahr hatten wir einige Vorträge gehalten und an der Übersetzung der Lizenzen gearbeitet. Creative Commons Switzerland möchte im neuen Jahr aktiver werden und benötigt dazu dringend Personen oder Gruppierungen, welche bereit sind mitzuarbeiten. Creative Commons Switzerland lebt aktuell nur von der freiwilligen Mitarbeit. Mitarbeiten kann man in verschiedenen Bereichen, wie Anfragen beantworten, Informationsmaterial aufbereiten (Blog, Webseite, FAQ), Treffs organisieren, Vorträge etc.

Neben den Aktivitäten in der Deutschsprachigen Schweiz, würden wir auch gerne aktiv in der Westschweiz oder im Tessin werden. Bisher waren unsere Aktivitäten in diesen Regionen eher beschränkt. Es ist uns ein Anliegen im 2010 in diesen Gebieten aktiv zu werden.

Falls Du mitarbeiten möchtest, so sende bitte einfach ein Mail an team_cc(ät)allmend.ch

Wir organisieren gerade einen Treff in Zürich am 18.01.2010. Du bist herzlich eingeladen am Treff teilzunehmen. Es bietet sich dort die Möglichkeit sich gegenseitig kennenzulernen und Ideen auszutauschen.

Der Treff findet statt:
Datum: Mo. 18. Januar 2010
Zeit: 19:00 – 21:00
Ort: ETH Zurich, Hauptgebäude, HG F33.5 (Danke an project21 für den Raum)


Creative Commons Switzerland si occupa di tutte le questioni che riguardano Creative Commons in Svizzera. Questo comporta fra l’altro l’adattamento delle licenze al diritto svizzero, il sostegno agli utenti delle licenze o campagne d’informazione. Adesso la sede di Creative Commons Switzerland è presso l’associazione Digitale Allmend (2). L’anno scorso abbiamo dato alcune conferenze e abbiamo lavorato alla traduzione delle licenze. L’anno prossimo Creative Commons Switzerland intende essere più attiva, e necessità quindi urgentemente di persone o gruppi pronti a collaborare. Per ora Creative Commons Switzerland vive soltanto di collaborazioni volontarie. Si può partecipare in diversi campi: rispondendo a questionari, preparando materiale informativo (blog, sito, FAQ), organizzando incontri, conferenze ecc.

Oltre alle attività nella Svizzera tedesca, vorremmo anche svilupparne in Romandia e in Ticino. Finora le nostre attività in queste regioni sono state piuttosto limitate, ma vorremmo esservi più attivi nel 2010.

Se desideri collaborare, manda semplicemente un e-mail a team_cc@allmend.ch. per favore. Il 18.1.2010 (19:00 – 21:00) organizzeremo un incontro a Zurigo (ETH Zurich, HG F33.5). Sei cordialmente invitata/o a parteciparvi: così avremo la possibilità di conoscerci in quell’occasione.


Creative Commons Switzerland (1) s’occupe de toutes les questions concernant Creative Commons en Suisse. Ceci comprend, entre autres, l’adaptation des licences au droit suisse, le soutien des utilisateurs des licences ou les campagnes d’information. Actuellement, Creative Commons Switzerland réside auprès de l’association Digitale Allmend. L’année passée, nous avons fait quelques conférences et travaillé à la traduction des licences. L’année prochaine, Creative Commons Switzerland souhaiterait être plus active. Dans ce but, elle a une nécessité urgente de trouver des personnes ou des groupes prêts à collaborer. Pour le moment, Creative Commons Switzerland ne vit que de collaborations volontaires. Il est possible de collaborer dans plusieurs domaines: répondre à des questionnaires, préparer du matériel informatif (blog, site, FAQ), organiser des réunions, des conférences, etc.
Outre ce que nous faisons en Suisse alémanique, nous souhaiterions devenir actifs en Romandie ou au Tessin, régions où nos activités ont été jusqu’à présent limitées. Mais nous voulons nous engager particulièrement dans cette direction en 2010.
Si tu souhaites collaborer avec nous, envoie simplement un email à team_cc(ät)allmend.ch, s’il te plaît.
Le 18.01 2010, (19:00-21:00) nous organiserons une rencontre à Zurich (ETH Zurich, Hauptgebäude, HG F33.5). Tu es cordialement invité/e à y participer: nous aurons ainsi la possibilité de faire connaissance.

Lehrer müssen keine Diebe sein: Offene Inhalte für die Schulen anstatt Schutz der Verlage

Buchhändler und Lehrmittelverlage bangen um ihre Einkünfte und haben deshalb die Kampagne „Fair kopieren“ lanciert. Die Digitale Allmend weist jetzt darauf hin, dass der freie Zugang zu Wissen zentral ist für die Bildung und dazu alternative Lizenzen wie die Creative Commons zu fördern sind.

Der Verein Digitale Allmend hat mit Erstaunen von der Kampagne „Fair kopieren“ des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbands SBVV und den Lehrmittelverlagen Kenntnis genommen. Lehrerinnen und Lehrer sollen vom Kopieren von Unterrichtsmaterialien abgeschreckt werden, indem davor gewarnt wird, dass qualitativ hochstehende Lehrmittel nicht mehr produziert werden könnten, falls für Unterrichtszwecke weiterhin kopiert wird. Die Kampagne operiert dabei mit nicht nachvollziehbaren Schätzungen und unterstellt, ohne den Beweis zu erbringen, vielen Lehrer und Lehrerinnen ein kriminelles Verhalten.

Auch wenn die Kampagne scheinbar ein differenziertes Bild aufzeigen möchte, so enthält sie einige Irreführungen und Übertreibungen. Sie ist stark von den Interessen von Verlagen an einer restriktiven Auslegung des Urheberrechts geprägt und erwähnt die Schrankenbestimmungen nicht als Recht, sondern als gutmütige Ausnahme der Rechteinhaber. Unter anderem behauptet die Kampagne fälschlicherweise, dass Buchkapitel nicht kopiert werden dürfen. Auch wird nur am Rande erwähnt, dass Schulen bereits beachtliche Summen für das Kopieren von Unterrichtsmaterialien an Verwertungsgesellschaften bezahlen und damit die Nutzung für den Unterricht vergüten.

Des weiteren werden keinerlei Alternativen aufgezeigt, wie auf kostengünstige Weise ein breiter Zugang zu Bildung und Wissen für unsere Schulen möglich ist. Es könnte bspw. darauf hingewiesen werden, dass bereits eine beachtliche Anzahl von Werken verfügbar ist, die durch die Verwendung von Creative Commons Lizenzen explizit vervielfältigt und je nach der gewählten Lizenz sogar angepasst werden dürfen. Open Source Communities, die Wikipedia-Autorenschaft oder wissenschaftliche Open Access Journals haben gezeigt, dass es auch alternative Wege gibt, qualitativ hochstehende Werke zu schaffen, bei denen Kopieren explizit erlaubt ist. Schliesslich darf nicht übersehen werden, dass im Literaturbereich viele Werke kopiert werden dürfen, da das Urheberrecht bereits erloschen ist.

Problematisch ist ausserdem, dass viele der an der Kampagne beteiligten Lehrmittelverlage im Besitz von Kantonen oder anderen staatlichen Institutionen sind. Es stellt sich ernsthaft die Frage, weshalb Werke, die von öffentlichen Institutionen für Bildungszwecke erstellt werden, nicht grundsätzlich frei verfügbar sein sollten. Eine Forderung die auch von Nationalrätin Edith Graf-Litscher, Co-Präsidentin der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit unterstützt wird: “Von der öffentlichen Hand finanzierte Forschungs- und Bildungsergebnisse sollen als öffentliche Güter frei verfügbar sein.” Eine Klärung der Situation ist dringend notwendig, da offenbar das ursprüngliche Ziel dieser Verlage, kostengünstige und einfach verfügbare Lehrmitteln für die Schule zu fördern, mit der Unterstützung der Kampagne „Fair kopieren“ in den Hintergrund gerückt ist.

Eine wirklich “faire” Kampagne würde nicht nur die Sichtweise und Interessen der Verleger darlegen, sondern auch die aktuelle Situation umfassender darstellen, nachhaltige Alternativen aufzeigen und fördern. Die Digitale Allmend verlangt von der Kampagne „Fair kopieren“ eine gründliche Überarbeitung der Kampagneninhalte entsprechend der aufgeführten Punkte. Sie fordern zudem, dass öffentliche Lehrmittelverlage und Bildungsinstitutionen vermehrt freie Lizenzen wie Creative Commons einsetzen, damit ihre Werke frei kopiert, verbreitet und verwendet werden können.

Promo-Musik gesucht, Verwertungsgesellschaftsmitgliedschaft als Hindernis

Ein Onlineshop mit umweltfreundlichen Produkten (7Sky Greenroom) sucht Musik für ihren neuen Werbespot. Der Werbespot soll auf VIVA und MTV ausgestrahlt werden. Restorm unterstützt den Aufruf und Songs können dort eingereicht werden.

Dies ist sicher eine gute Promotionsmöglichkeit für einige Bands. Nicht jede Band kann jedoch problemlos teilnehmen und einen Song einreichen. Problematisch scheint die Mitgliedschaft bei einer Verwertunggesellschaft:

Wichtiges für Bands und Musikschaffende, die SUISA-Mitglieder sind: Die SUISA erhebt für die Ausstrahlung von Werbespots im Fernsehen Gebühren, sobald die gespielte/ausgestrahlte Musik von SUISA-Mitgliedern stammt. Gewinnt eine SUISA-Band den Wettbewerb, muss sie die Gebühr über CHF 2’500.- vorschiessen. Das Geld wird der SUISA weitergeleitet, die es nach Abzug der Verwaltungskosten an ihre Mitglieder verteilt. Wie hoch der Rückvergütungsbetrag tatsächlich ausfallen wird, entzieht sich der Kenntnis von 7Sky und restorm.com.

Die SUISA hat schon mehrfach begründet, weshalb sie das nicht möchte. Ein zentrales Argument ist dabei, dass Künstler davor geschützt werden sollen, Rechte einmalig zu einem tiefen Preis abzugeben. Das mag sein. Viel häufiger stellt sich aber für viele Musiker die Frage, wie sie
überhaupt zu Promotionsmöglichkeiten kommen.

Kulturministeriumwahl – Fischli, Divo und Beuret beantworten Fragen

Die Schweiz sucht den neuen Kulturminister oder die neue Kulturministerin! Die Wahl läuft noch bis am 20. September und man kann online mitmachen.

5 KandidatInnen stehen zur Auswahl. In einer kurzen Aktion haben wir den KandidatInnen einige Fragen gestellt. Aktuell sind noch zwei Antworten offen. Sobald wir die Antworten haben, werden wir den Post anpassen.

Die Antworten von Aurelia Fischli und Mark Divo sind jeweils nach den Fragen. Denis Beuret hat eine Antwort zu allen Fragen geliefert. Diese Antwort ist am Ende des Postings.

Macht euch also ein Bild und vergesst nicht zu wählen.

Was sind Vorteile und/oder Nachteile, aus der Sicht der Künstler bzw.Kreativen, Material unter einer offenen Lizenz zu veröffentlichen (CC,copyleft)?

Aurelia Fischli: Dient der Vielfalt kultureller Produktion. Die offene Lizenz löst noch nicht alle Probleme. Wichtig sind freie Verwertungsgesellschaften oder der Einsatz von funktionstüchtigen Payment Tools sowie Bildung der Konsumenten, anstelle von Antipiraterie-Vorträgen an Schulen.

Mark Divo: ist mir egal

Sollte die freie Vermischung von Kultur (z.B. das Remixing oder Sampling von Musik) immer möglich sein? Soll eine Ausweitung der Zitatschranke auf andere Medien/Nutzungsformen gemacht werden? Welche Fälle würden sie ausschliessen?

Mark Divo: ist mir ebnfalls egal

Aurelia Fischli: Sollte immer möglich sein, ohne Einschränkung. Künstler müssen in diese Richtung sensibilisiert werden. Künstler, die das nicht möchten können sich auch auf herkömmliche Lizenzen beziehen und hoffen, dass sie nicht vergessen werden (70 Jahre). Unterstützung des Public Domain Day am 1.Januar 2009.

Was halten sie vom Vorschlag, dass öffentlich geförderter Kultur/Information (soweit sinnvoll digitalisierbar) nach Ablauf ihrer kommerziellen Auswertung (gemäss Auswertungsplan beim Förderantrag) frei zugänglich gemacht wird?

Aurelia Fischli: Sehr gute Idee. Dies dient der freien Distribution und Verfügbarkeit in allen Medien. Die Arbeit des Künstlers wurde zu diesem Zeitpunkt bereits vergolten. Der zusätzliche Aufwand der Verfügbarkeitmachung kann von den Konsumentinnen geleistet werden und wäre ein tolles Open Source Projekt.

Mark Divo: kann man machen

Inwiefern würde das Kulturministerium unter ihrer Führung die freie Kultur unterstützen?

Mark Divo: ich werde gute laune verbreiten

Aurelia Fischli: Gründung und Förderung einer subversiven Akademiebetriebs in der gesamten SChweiz zu Techniken der Philosophie, Kultur, Kunst,Elektronik, u.a. Weitergabe freier Informationen ohne Zugangsbarriere.
Das ist freie Kultur und wird vielerorts schon praktiziert.

Was ist ihre Meinung zu DRM (Digital Rights Management)?

Aurelia Fischli: Jch halte nichts von Digital Rights Management. Da es aber nachwievor Medienunternehmen und Künstler gibt, die darauf setzen, sollen die es einsetzen, bis sie von selber austerben.

Mark Divo: interessiert mich nicht

Sollen alle Künstler die Erlaubnis haben einzelne Werke unter einer CC Lizenz zu veröffentlichen und Mitglied einer Verwertungsgesellschaft zu sein? (Zusatzinfo ProLitteris, Suissimage erlauben dies. Die SUISA nicht)

Mark Divo: weiss ich nicht

Aurelia Fischli: Jeder Künstler soll das Recht auf eine freie Lizenz haben.

Denis Beuret hat eine generelle Antwort zu allen Fragen geschrieben:

Les droits d’auteurs sont très importants pour les créateurs car c’est un de leurs rare revenus. Ce que je propose c’est plutôt que toutes les oeuvres soient soumises au droits d’auteurs (y compris celles qui ne sont plus soumises actuellement). L’argent récolté servirait alors à financer les artistes actuels, ainsi que leur retraites.