FAQ: SUISA und Creative Commons

Wir werden immer wieder von MusikerInnen gefragt, wie denn ihre Mitgliedschaft in der SUISA und ihr Interesse, Material auch unter einer Creative Commons Lizenz zu veröffentlich, miteinander zu vereinbaren sei. Weil dies für viele ein komplexes und etwas undurchsichtiges Thema ist, haben wir in den letzten Wochen Fragen gesammelt, und als FAQ heute der SUISA geschickt. Wir sind gespannt auf die Anworten und werden sie an dieser Stelle veröffentlichen, sobald wir sie erhalten haben.

1. Ist es möglich, als SUISA Mitglied einzelne Werke unter einer CC Lizenz zu veröffentlichen?

2. Als Label veröffentlichen wir auf unserer Seite CC linzensierte Musik? Müssen wir Abgaben zahlen?

3. Falls ich aus der SUISA austrete, kann ich dann meine bisherige Musik neu unter CC lizensieren?

4. Ich habe bereits Musik unter CC lizensiert, kann ich noch der SUISA beitreten?

5. Ich betreibe ein Webradio mit nur CC Musik? Muss ich SUISA Abgaben zahlen?

6. Ein Radio spielt meine CC Musik. Muss das Radio dafür Pauschaulabgaben zahlen, und wenn ja, kommen diese mir als Künstler zu Gute?

7. Ich veröffentliche alle meine Stücke unter CC Lizenzen und bin daher nicht Mitglied der SUISA. Ist es möglich, einen Anteil der
Ausschüttungen der Angaben auf Leermedien zu erhalten, ohne Mitglied der SUISA zu werden?

8. Darf ich ein Sample eines SUISA lizensierten Stückes in einen Song einbauen, den ich mit Zustimmung des gesampelten Künstlers unter CC veröffentlichen will?

9. Kann ich als SUISA Mitglied einen Song unterschiedlich lizensieren, etwas cc: non-commericial für die Öffentlichkeit und traditionelle Lizenzen für kommerzielle Verwertungen?

10. Ich drehe einen Dokumentarfilm und im Hintergrund läuft Musik. Kann ich den Film noch unter CC veröffentlichen?

11. Verschiedene Kuenstler, die nicht Mitglied der SUISA sind und andere Lizenzen verwenden, hatten Probleme physische Tonträger (CD / Vinyl) zu veroeffentlichen. Die Mitgliedschaft bei der SUISA wird oft von Herstellern von physischen Tonträgern verlangt. Ist dies wirklich zwingend so und weshalb?

C.C.S.C – Creative Commons Sofa Club (Dock18)

Das Dock18 meldet sich aus der Sommerpause mit einem Newsletter zurück.

Für Freunde Freier Musik ist der C.C.S.C. von besonderem Interesse:

Im C.C.S.C spielen lokale und internationale MusikerInnen LIVE und stellen an diesem speziellen Abend jeweils einen Track oder den ganzen Gig feierlich unter eine CC-Lizenz. Diese Tracks und Sessions werden auf dem Netlabel dock18.ch releaset und über sonicSQUIRREL zum Herunterladen bereitstehen.

Der C.C.S.C. findet am 22.9 und 29.9 im Dock18 statt.

(WOS) Buch Freie Kulturen in Deutsch unter CC Lizenz

Ein erster kleiner Hinweis aus der spannenden Konferenz “Wizards of OS” in Berlin.

“Anlässlich der diesjährigen Konferenz “Wizards of OS” (14.-16. September in Berlin) stellt Open Source Press das Buch “Freie Kultur — Wesen und Zukunft der Kreativität” von Lawrence Lessig unter einer freien Lizenz ins Internet. Es wird in Kürze über folgenden Link abrufbar sein. ”

Das Buch gibt es schon seit einiger Zeit auf Englisch.

Tages Anzeiger – Diskussion Urheberrechtsrevision und Interview Lessig

Der Tages Anzeiger hat mehrere Artikel zum Thema Urheberrecht in den letzten Wochen veröffentlicht.

Zu letzterem Interview gab es auch mehrere Leserbriefe. Unteranderem von Suisseculture und vom Direktor des Cabarat Voltaire.

Es ist absurd zu meinen, dass Künstler aus ihrem Kämmerlein heraus ein Unikat, ein Original kreieren. Wer schützt eigentlich die Inspirationsquellen der Kulturschaffenden? Autorenrechte, Copyrights und Markenschutz sind die grössten Fesseln einer kreativen, innovativen und progressiven Entwicklung unserer Gesellschaft, einer Gesellschaft, die endlich offen zur Schau trägt, dass alles Erschaffen ein einziges wildes Zitieren, Remixen, Kopieren, Sampeln, Aufkochen, Ergänzen, Erweitern, Neuformen und Umschreiben ist.

PHILIPP MEIER, ZÜRICH
Direktor Cabaret Voltaire

Update: Das Tagi Dossier online

14.9 – 16.9 – Wizards of OS (Berlin)

Mit bislang drei Konferenzen hat sich die Wizards of OS (WOS) international als Ort etabliert, an dem spartenübergreifend über die Grundlagen des kulturellen Schaffens im Digitalzeitalter debattiert wird. Die vierte Konferenz will vom 14. bis 16. September 2006 Bilanz ziehen und nach Ökonomie und Recht des freien Wissens, nach seinen Auswirkungen auf Autorschaft und Arbeit und nach den Werkzeugen für seine Herstellung und Verbreitung fragen. Die WOS4 richtet sich an alle, die freies Wissen interessiert, die freies Wissen produzieren, verbreiten und nutzen. Schwerpunkte der WOS4 sind Netlabels und Brasilien, das international eine Vorreiterrolle bei der Verwirklichung der freiheitlichen Potentiale der digitalen Kultur einnimmt.

Die Wizards of OS hat auch ihr eigenes Blog. Die Veranstaltung empfiehlt sich sehr für alle am Thema interessierte.