OSS Roadmap – Termine eintragen

ch/open publiziert halbjährlich ein Poster mit allen Veranstaltungen zum Thema Freie/Open Source Software:

Die meisten Exemplare der ersten Auflage des OSS Roadmap-Posters sind verteilt, nun ist die Produktion des nächsten in Vorbereitung. Damit wir wieder möglichst vollständig alle in der Schweiz und im nahen Ausland stattfindenden Anlässe rund um Freie und Open Source Software (FOSS) auf einem Plakat veröffentlichen können, bitten wir Sie, Ihre Termine im
ersten Halbjahr 2007 bis am ***30. November 2006*** in die OSS Roadmap
einzutragen.

“Orphan”-Works Regelung im Entwurf zur Revision

Im vorhergehenden Beitrag haben wir noch nicht ganz deutlich einen Abschnitt der Pressemitteilung hervorgehoben.

Es geht dabei um Änderungen in der Vorlage. Neu gibt es scheinbar etwas zu “verwaisten Werken”. Die Textstelle findet sich unten. Interessant wäre der genaue Wortlaut zu haben. Leider ist der aber nicht öffentlich verfügbar. Zumindest scheinen die Verwertungsgesellschaften bei einer solchen Regelung im Zentrum zu stehen.

Zudem beantragt die Kommission, dass eine Bestimmung über die Nutzung verwaister Werke neu in das Urheberrechtsgesetz aufgenommen wird. Diese Bestimmung sieht vor, dass das Recht zur Nutzung von Ton- oder Tonbildträgern nur über die zugelassenen Verwertungsgesellschaften geltend gemacht werden kann, sofern die Verwertung öffentlich zugängliche Archive oder Archive von Sendeunternehmen betrifft, die Rechtsinhaber unbekannt sind und die Ton- bzw. Tonbildträger vor mindestens zehn Jahren in der Schweiz produziert oder hergestellt worden sind. Eine Minderheit beantragt zudem, das Gesetz so zu ergänzen, dass die Benutzerin bzw. der Benutzer eines Werks pro Verwendung nur eine Entschädigung bezahlen muss. Die Vorlage wird dem Ständerat in Hinsicht auf die Wintersession 2006 unterbreitet.

Openlaw veröffentlicht zweiten Draft der Schweizer CC Lizenzen

Openlaw hat vor einigen Tagen den zweiten Draft der Übersetzung der Creative Commons Lizenzen in CH Recht veröffentlicht:

Der nun vorliegende zweite Entwurf ist die Übersetzung zur Version 2.5, der derzeit aktuellen Version der Creative Commons Lizenzen.

Die heutige Mitteilung eröffnet eine kurze, abschliessende Diskussion zu dieser Übersetzung. Rückmeldungen via Mailingliste oder als Blogkommentar sind willkommen.

Der ganze Beitrag kann auf der Mailingliste gelesen werden.

Musikrat Tagung: IFPI , Logistep, Vermassung

Ein Bericht zur Tagung Musik – grenzenlos, kostenlos, schutzlos? wurde auf der Musikrat Webseite veröffentlicht.

Die Rolle von Logistep müsste man eigentlich einmal genauer beleuchten. Ihr Überwachungssystem und Massenabmahnungen haben schon zu klagen der deutschen Generalstaatsanwaltschaft geführt. Der Tatsache, dass “in der Schweiz stehen der Umsetzung vorderhand noch juristische Hindernisse entgegen” stehen, würde ich dementsprechend eher als positiv sehen und nicht wie Logistep. An der Tagung sollte zudem auch ein jugendlicher “Straftäter” vorgeführt werden.

Patrick Linder, Geschäftsführer des Schweizer Musikrates SMR erklärte, weshalb der vorgesehene Programmpunkt „Erlebnisse eines Internetpiraten“ gestrichen werden müsse. Wohl habe sich ein jugendlicher „Straftäter“ finden lassen, doch nach anfänglicher Zusage habe dieser sich wieder zurückgezogen. Zu sehr klängen bei ihm die Nachwirkungen der strafrechtlichen Verfolgung (inkl. Hausdurchsuchung) noch nach.

Nach unseren Quellen stimmt dies jedoch so nur bedingt. Dies wurde zwar gesagt, aber es wurde noch eine Zusatzinfo gegeben, welche nicht mehr im Bericht ist. Der jugendliche “Straftäter”, der vielleicht deshalb in Anführungszeichen steht, weil er nicht oder noch nicht rechtsmässig verurteilt wurde, stellte sich plötzlich die Frage, woher sie den seinen Namen wüssten. Er sagte dann ab und drohte zu klagen, wenn irgendwo sein Namen erscheint.

Wir sind übrigens immer noch auf der Suche nach einer rechtsgültigen Verurteilung vor einen schweizerischen Gericht. Sendet uns doch bitte Hinweise an info(at)allmend.ch

Das letzte Statement bringt scheinbar auf den Punkt, was noch andere während der Tagung beklagt haben.

Das letzte Wort hatte Daniel Fueter, Präsident von Suisseculture . Er wies darauf hin, dass die Demokratisierung der Musikkultur auch negative Resultate hervorgebracht habe: Hektik, Banalisierung, Beliebigkeit und Vermassung. Gleichzeitig fühle sich das Individuum von der Entwicklung bestätig nach dem Motto: „Ich bin mein eigenes Endgerät“. Ein letztes Mal forderte er ein starkes, griffiges URG und postulierte den Vorrang der Kreativität vor der Verwertung.

Den ersten Satz sehe ich nicht gleich. Kommt natürlich darauf an, was man unter Demokratisierung versteht. Demokratisierung soll zudem nicht mit “Vermassung” verwechselt werden, wie auch von anderen scheinbar an dieser Tagung beklagt wurde. Beispielsweise ist Musik von Netlabels gut und es ist durchaus zu befürworten, wenn mehr und mehr Personen Musik produzieren. Falls damit jedoch Musikstar oder andere Formate gemeint sind, dann würde ich zu bedenken geben, dass dies eigentlich nichts mit Demokratisierung der Musik zu tun haben. Die Forderung nach dem Vorrang der Kreativität vor der Verwertung ist zwar gut, nur entspricht sich nicht der Realität der aktuellen Urheberrechtsrevision mit den technischen Schutzmassnahmen, die vor allem den Verwerter zu Gute kommt.

Update: PJ Wassermann hat sein Referat an der Tagung zum Thema “Kreativität, Urheberrecht und die Musikindustrie” in seinem Blog veröffentlicht.
Der Artikel zeigt auf:

Dabei habe ich im Kern vor allem darauf hingewiesen, dass es untragbar ist, dass genau die Musikindustrie, die so viele Künstler betrogen und über den Tisch gezogen hat, sich nun als Wahrer der der Urheberrechte aufspielt – die Industrie hat ein so schlechtes Image, dass das Publikum sich im Recht fühlt, wenn es gratis Musik herunterlädt.

Fr/Sa 17./18.November – Netlabelfestival in Zürich

Am 17./18. November findet in der Roten Fabrik in Zürich das Netlabelfestival statt. Die Teile des Festivals sind Konzerte, ein Panel, Ausstellung und ein Audiobrunch mit Präsentationen. Die Teilnehmer sind internationale und lokale Musiker, Künstler und Journalisten.

Freitag und Samstag finden Konzerte unter dem Motto Broken Friday und Electronic Saturday in der Aktionshalle statt.

Das musikalische Programm des diesjährigen Netlabelfestival besinnt sich noch einmal auf die Wurzeln der Netlabelbewegung: die elektronischen Musik. Der Live-Moment steht im Mittelpunkt – Ecken, Kanten und (Unter)Brüche. Binäre Klangverarbeitung in allen Facetten versetzten die Aktionshalle in Schwingung. Eine letzte Hommage an den Laptop.

Mit Andrey Kirichenko (ukr | nexsound/spekk) und Headphone Science aka. Dustin Craig (us | No Type) konnten 2 international bekannte Künstler gewonnen werden. Weitere Teilnehmer aus USA, Schweden, Kanada und der Schweiz.
Am Samstag findet das Panel “Netlabel Shortcuts” im Klubraum statt:

Die Netlabel Shortcuts sind Kurzpräsentationen und Vorträge rund um das Thema des Betriebssystems Netlabel im speziellen und die Welt der Musik im Internet-Zeitalter im allgemeinen. Betreiber von Netlabels und Musiker sprechen über organisatorische Fragen, unterschiedliche Motivationen und die Praxis von Distribution und Networking. Software- u. Webentwickler stellen neue Technologien, Gestaltungsstrategien und deren Bedeutung vor.

Teilnehmer: Moderiert von Moritz Sauer/Phlow.net, Mit Jeff Hatcher/Imnotok.com, Erick Kuhn/RefineryRecords.com, Sven Swift/iambored.org, Sim Sullen/12rec.net, Daniel Schneider/Leiter Radio Virus, mx3.ch u.a.
Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des Netlabelfestivals. Dort findet sich auch eine Compilation.

Mo 6.11.2006 – Nodus Treff: Gegen DRM im URG

Nodus – Treff für Netzpolitik trifft sich am Montag 6. November zum Thema Urheberrechtsrevision und DRM. Der Treff findet im Dock18 statt und ein detaillierter Beschrieb des Inhaltes gibt es im Nodusblog. Beim Treff besprechen und koordinieren interessierte Aktive aus verschiedenen Organisationen das konkrete Vorgehen bezogen auf die anstehende Urheberrechtrevision. Interessierte sind herzlich eingeladen.

Kulturthesen auf Nodus

Mario publiziert auf dem Blog Nodus seine Kulturthesen. Seine erste These lautet:

THESE #1

EIN WERK DAS GESCHRIEBEN WURDE, WILL GELESEN WERDEN

Die Thesen sind im Rahmen eines Netzpolitik-Treffs zum Thema Urheberrechtsrevision entstanden. Sie richten sich im Ganzen gegen die Idee von technischen Schutzmassnahmen und möchten zur Diskussion anregen.

IFAP und Plateforme Tripartite – Zusammenfassungen der Antworten

Im Rahmen der Plateform Tripartite beim Bakom wurden die Teilnehmer der Platforme nach dem WSIS zur Zukunft der Plateforme und zum Information for all Program der UNESCO befragt. Mit der Ankündigung zur nächsten Sitzung der Plateforme haben wir nun auch eine Synthese der Antworten erhalten.

Beim Information for all program (IFAP) geht es um ein Kernthema der Digitalen Allmend, nämlich der Förderung des Zugangs zu Informationen und Wissen. Deshalb haben wir gemeinsam mit comunica-ch geantwortet (Antwort). Das Bakom hat nun die verschiedenen Antworten zusammengestellt. Unsere Antworten sind auch prominent vertreten und man sieht darin auch die anderen Organisationen die interessiert sind.

Der zweite Fragebogen wurde nicht direkt von der Digitalen Allmend ausgefüllt, sondern wir haben die Antwort von comunica-ch unterstützt. Es geht um die Zukunft der Plateforme Tripartite und die Themen die behandelt werden sollen. In der Zusammenfassung wird erfreulicherweise deutlich, dass der Zugang zu Wissen ein wichtiges Thema sein muss.

An der nächsten Sitzung der Plateforme Tripartite vom 24.10.2006 wird wohl über das weitere Vorgehen diskutiert.