Musiksymposium: “And the bits go on” oder eben nicht (Nachtrag)

Die Schweizerische Vereinigung der Musikverleger trifft sich jährlich und diskutiert dabei Entwicklungen und Problemkreise des Musikbusiness in der Schweiz. Dieses Jahr war die Tagung unter dem Motto “And the bits go on”. Phillippe war dabei und hat einen ausführlichen Bericht geschrieben. In einem früheren Beitrag haben wir bereits auf einen Aspekt der Klagerei der IFPI verwiesen.

Am Musiksymposium wurden aber noch weitere Themen besprochen, welche von Interesse sind und die im Bericht beschrieben sind. So enthält der Bericht noch weitere Informationen zur laufenen Urheberrechtsrevision und einer Podiumsdiskussion zur Piraterie. Es finden sich die klassischen Vorwürfe gegen die Konsumenten und das die Schweiz aufgrund ihrer Urheberrechts eine Piraterieinsel sei. Das erinnert sehr stark an eine ähnliche Kampagnen in Kanada und ist wohl zumeist nicht wirklich fundiert.

Interessant sind aber vielmehr die differenzierten Aussagen von Nationalratspräsidentin Christina Egerszi zur aktuellen Situation, zum Verhältnis Konsumentenschutz und Urheberrecht, Download/Upload und zum Thema, wie man an ParlamentarierInnen treten soll. Ihr Schlussvotum richtet sich u.a. auch an die scheinbar vor allem klagende Branche und war:

Sie wolle mit einem kroatischen Sprichwort abschliessen, welches besage, es sei besser ein neues Licht anzuzünden, als ihm Dunkeln zu jammern.

ETH Zurich mit Microsoft Logo

An der ETH Zürich fand heute eine Veranstaltung mit Microsoft zusammen statt. Das Program erwähnte auch eine Überraschung und die war dann folgende:
Bild043 ETH Zurich paid by Microsoft

Eigentlich eher ein Alptraum…

Es darf nun schon kritisch gefragt werden, weshalb die ETH sich für so eine Aktion einspannen lässt. Führt der zunehmende Druck zu externen Mitteln wohl dazu, dass wir mit immer mehr Logos am ehrwürdigen Hauptgebäude belohnt werden?

Als Video gibt es das ganze auch auf Youtube und noch mehr Bilder bei Flickr (1)(2)(3)(4).

Alles unter CC-by-nd. Eigentlich müsste man darauf reagieren. Ideen sind gesucht.

Update:

Der Studentenverein thealternative hat sich nun in einem offenen Brief zum Thema Werbung an der ETH veröffentlicht.

Mi 3.5.06 – Wissen: freier Zugang für alle?

Jahrelang waren Urheberrechte und Patente nur für einen kleinen Kreis von SpezialistInnen von Interesse. Dies hat sich in den letzten Jahren radikal geändert, und eine weltweite Bewegung ist entstanden, die neue Formen des Umgangs mit digitaler Information fördert und entwickelt.

Mit dem Abkommen über Zugang zu Wissen (Access to Knowledge (A2K) Treaty), welches im Rahmen der von verschiedenen Entwicklungsländern initiierten “Entwicklungs-Agenda” der WIPO erarbeitet wird, soll nun auf internationaler Ebene ein fairer und auch für Entwicklungsländer sinnvoller Umgang mit Informationsgütern etabliert werden. Davon betroffen sind beispielsweise Software, Bildung und Medikamente.

In dieser Veranstaltung wollen wir diese Bewegungen einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen, dabei grundsätzliche Fragen zur Informationsordnung stellen und die Position und Möglichkeiten der Schweiz untersuchen.

Gastreferent: Dr. Volker Grassmuck, Humbold Universitat Berlin, Wizards of OS Konferenzen, Autor: Freie Software. Berlin 2001
Weitere Referenten: Beat Estermann, Digitale Allmend

Sowie eingeladene Gäste, wie Guillaume Cheneviere (CMTRV) und andere.

Zeit: 20:00 Ort: Clubraum, Rote Fabrik, Seestrasse 395, Zürich Eintritt:
15.- / 10.- Weitere Infos: http://www.allmend.ch/ (In Kürze)

Organisiert wird die Veranstaltung vom Verein Digitale Allmend und der Roten Fabrik in Zusammenarbeit mit comunica-ch.

Vereinsgründung Digitale Allmend

Nach dem grossen Erfolg der Veranstaltungsreihe “Digitale Allmend” in der Roten Fabrik wurde zu Beginn dieses Jahres die Interessengemeinschaft Digitale Allmend gegründet. Der Verein setzt sich für den öffentlichen Zugang zu digitalen Gütern und deren Weiterentwicklung ein. Durch Veranstaltungen und andere Aktionen soll das öffentliche Verständnis für eine offene (Wissens-)Gesellschaft gefördert werden.

Um zukünftig weitere Veranstaltungen und Aktionen lancieren zu können und sich schlagkräftig für eine vielfältige Digitale Allmend einzusetzen, ist der Verein sowohl auf aktive HelferInnen wie auch auf Mitglieder und Spenden angewiesen. Interessierte finden auf unserer Webseite http://www.allmend.ch/ weitere Informationen zum Verein. Die Vereinstatuten und die Protokolle sind auch online

Einladung – Gründungsversammlung 25.1.2005

Wie wir bereits an der Veranstaltung vom 01.12.05 bekannt gaben, findet am Mittwoch 25.01.06, 19 Uhr an der Turbinenstrasse 10 in Zürich die Gründung des Vereines Digitale Allmend statt. Wir freuen uns, dort auf interessierte und engagierte Leute zu treffen, da wir an diesem Abend über die Zukunft des Vereines diskutieren werden. Ihre aktive Mitarbeit ist erwünscht. Es hilft uns, wenn Sie Sich per mail an info at allmend.ch anmelden. Auf Wunsch können wir Ihnen weitere Details, zB die provisorischen Statuten, zusenden.

Zur Turbinenstrasse führen verschiedene Wege:

– Zug: bis Bhf Hardbrücke, Auf der Hardstrasse in Richtung Escherwyssplatz gehen, links abbiegen in die Pfingstweidstrasse (Richtung Technopark), danach nochmals links in die Turbinenstrasse.
– Bus: Nr 72 oder 32 bis Pfingstweidstrasse.
– Tram: Nr 4 oder 13 bis Escherwyssplatz, dann Bus bis Pfingstweidstrasse oder ein kleiner Spaziergang unter der Hardbrücke entlang und dann rechts in die Pfingstweidstrasse abbiegen.

Karte: http://map.search.ch/zuerich/turbinenstr.-10

Auch im Gebäude ist die Zürcher Aidshilfe. Auf ihrer Webseite ist das
Haus zu sehen: http://www.zap-zh.ch

viele Grüsse

Judith Friedau (für Digitale Allmend)